Für die meisten Europäer sind die Kanalinseln exotische Ziele, die man- wenn überhaupt - auf seinem Weg durch die Bretagne vielleicht mit einem ½ Tagesausflug abhakt. WEIT GEFEHLT!

Diese kleinen Kraftzwerge sind prall gefüllt mit Überraschungen und jede für sich ist eine Reise wert.

Es gibt genug exzellente Reiseführer für die Kanalinseln, welche Ihnen Geschichte, Sehenswürdigkeiten und Fakten nahe bringen. Ich möchte mich auf die Eindrücke konzentrieren, die mein Besuch beim mir hinterlassen hat und auf ein paar Tipps!

Beeindruckt hat mich die Freundlichkeit der Insulaner und die Leichtigkeit im Umgang miteinander: Jeder, ob Punk oder Rentner, bedankt sich beim Busfahrer mit einem „thank you“ , wenn er aussteigt und das wird erwidert mit einem „thank you“ des Busfahrers; das wird auch nach dem x-ten Mal nicht langweilig sondern ganz im Gegenteil, es macht glücklich! My love, my dear, honey und my heart sind durchaus gängige Begrüßungsformen und heben die Laune den ganzen Tag über allerorts.

Spannend ist dieses bunte Gemisch aus Linksverkehr und französischen Straßennamen (die selbstverständlich englisch ausgesprochen werden), aus very british und très francais, aus britischer Höflichkeit und französischen Gaumenfreuden!

Niemals hätte ich erwartet, dass auf engstem Raum solch landschaftliche Vielfalt und kulturelles Erbe möglich ist.. Von 250 000 Jahre alten Höhlenfunden über Dolmen und Menhire bis zu den Hinterlassenschaften aus der deutschen Besatzungszeit des 2. Weltkriegs – das alles gibt es hier zu sehen, Geschichte in geballter Form.

Diese kleinen Inseln sind in Ihrer Fülle so unterschiedlich und so harmonisch zu gleich – man kann es kaum in Worte fassen!

GUERNSEY:

Eine Stunde mit der Fähre von St. Malo und dem Festland entfernt, begrüßt mich das hübsche Küstenstädtchen St. Peter Port, gemütlich an den Hügel geschmiegt, mit seinen kleinen bunten Häusern und echtem Hafenflair.

Guernsey (wie auch Jersey) verfügen über ein hervorragendes öffentliches Busnetz, mit welchem man günstig und sicher alles Sehenswerte der Inseln erreichen kann.

Ein überaus freundlicher Herr im „Fahrkartenhäuschen“ informiert uns gern über alle Möglichkeiten und so kaufen wir uns für sage und schreibe 1 Pfund das Ticket für den Linienbus, welcher in knapp 2 Stunden die gesamte Insel einmal umrundet. Diese Fahrt zeigt uns in der kurzen Zeit, welche Pracht uns hier erwartet. Dieses kleine Eiland bietet alles, was des Weltenbummlers Herz erfreut: Steilküsten und traumhafte Sandstrände, grüne Wälder und Küstenwanderwege, Fischerdörfer und Jachthäfen, Kirchen und Festungen, Pubs und Fischrestaurants und lauschige Strandkneipen.

4 Pfund 50 also ca. 5.- Euro kostet das Tagesticket mit dem man in „hop on – hop off“ – Manier alle Inselbusse benutzen kann und so machen wir uns mit Busplan und Reiseführer auf den Weg. Wir haben einen Tag zur Verfügung und somit leider keine Zeit für die Museen. Wir konzentrieren uns auf die Landschaft, die Orte und die Küste. Bitte eingestiegen! - auch 12 Stunden sind schnell vorbei!

Meine drei persönlichen Highlights dieses Tages: Little Chapel, die angeblich kleinste Kirche der Welt, Pembroke Bay, die Doppelbucht mit den 6 Wachtürmen und natürlich die wilde Felslandschaft der Cobo Bay.

JERSEY:

Lange nicht so verträumt, fast doppelt so groß und auf jeden Fall mit spektakulären Landschaften, erwartet uns das urbane und quirlige Jersey. Spektakulär ist ein Wort, das mir zu Jersey immer wieder einfällt, so unterschiedlich sind die Eindrücke, die ich mitnehme von Jersey.

Auch hier übernehmen wir das bereits bewährte Fortbewegungsmittel Bus. Das supermoderne Busterminal in St. Helier bietet für 8 Pfund das Tagesticket und auch hier können wir damit alle Ecken der Insel erreichen. Hier unterscheiden sich die Landschaftsbilder noch extremer als auf Guernsey. Ausgeprägte Laubwälder, tiefgrüne vermooste Täler, Steilklippen und traumhafte Sandstrände und vor allem abgeschiedene ländliche Idylle können wir vom Bus aus bestaunen und das alles in so schnellem Wechsel, dass man sich fühlt wie auf einer Zeitreise.

Meine 3 Highlights an diesem Tag (sehr schwierige Entscheidung!): Lavendelkuchen essen im Garten von Jersey Lavender, La Corbière Lighthouse und der Jersey Swimming Club, ein Ort von solcher Nostalgie, dass man fast wehmütig ins Träumen gerät.

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Wir haben auf jeder Insel 2 Nächte verbracht, mehr Zeit als die meisten Touristen und doch viel zu wenig Zeit. Nicht einmal ansatzweise konnten wir die Vielfalt und Schönheiten jeder Insel besichtigen. So sind wir fasziniert aber auch schweren Herzens abgereist, in dem Wissen, dass vieles ungesehen blieb aber vor allem, weil für Orte, an denen wir gerne länger geblieben wären, nur wenig Zeit blieb.

Nehmen Sie sich Zeit! Bleiben Sie! Es sind da ja auch noch Herm und Sark und Alderney, die man wiederum von den großen Inseln aus per Fähre besuchen kann und die so winzig klein sind, dass vielleicht wirklich ein Tagesausflug reicht. Aber nur vielleicht…….

Wir gehen schon bald wieder hin und dann mit Zeit. Und Sie??

Bienv´nus – welcome!

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Flüge, Fähren, Hotels und Ferienwohnungen bieten wir Ihnen gerne, auch Studien-, Wander- und Gartenreisen. Vor allem aber unser Wissen und unsere persönlichen Erfahrungen.

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Kanalinseln für Anfänger oder eine Insel am Tag!

Impressionen vor Ort