Außer London waren Irland und Großbritannien bisher für mich ein weißer Fleck auf der Landkarte. So gingen wir im Juli 2015 auf eine zweiwöchige Kreuzfahrt mit der Mein Schiff 1 und lernten die tollen Städte, Landschaften und Küsten Großbritanniens und Irlands kennen.

Anreise

Mit der Bahn ging es nach Hamburg. Die Shuttlebusse von TUI Cruises warteten direkt vor dem Bahnhof und brachten uns auf unser schwimmendes Hotel, die Mein Schiff 1. Um die Koffer mußten wir uns ab sofort nicht mehr kümmern, sie wurden für uns direkt auf die Kabine gebracht. Beim Einchecken bekamen wir dann unsere Bordkarte, die gleichzeitig Kabinenschlüssel, Zahlungsmittel an Bord und persönlicher Ausweis beim Verlassen und Betreten des Schiffes ist. Die Kabinen wurden ab 15 Uhr freigegeben und vor der Abfahrt fand noch die obligatorische Senotrettungsübung statt.

Das Schiff

Die Orientierung auf dem rund 260m langen Schiff war kein Problem. Es gibt 12 Aufzüge, die auch weniger fitten und gehbehinderten Gästen erlauben, gut ans Ziel zu kommen. Es gibt 962 Kabinen und das Schiff war während der Reise voll ausgebucht. Auf den 12000 qm Fläche der Außendecks war dennoch genug Platz.

Die Passagiere waren vorwiegend aus dem deutschsprachigen Raum und es waren alle Altersgruppen vertreten.

Das Personal war ohne Ausnahme äußerst hilfsbereit und freundlich und bis auf wenige Ausnahmen sprachen alle sehr gut deutsch. Den Service empfanden wir als überdurchschnittlich gut, insbesondere im Restaurant Atlantik.

Das Atlantik ist das Hauptrestaurant mit freier Platzwahl und Service am Platz. Hier gibt es täglich zum Mittag- und Abendessen eine wechselnde Menükarte, zum Abendessen gibt es sogar ein "Ganz Schön Gesund Menü".

Insgesamt kann man sich in 8 verschiedenen Restaurants und 12 Bars & Lounges verwöhnen lassen.

Durch das "Premium alles inklusive Konzept" braucht man nicht mehr nach der Rechnung schauen: die wirklich sehr hochwertigen Speisen und Getränke (bis auf wenige Ausnahmen) sind, genau wie die Trinkgelder, bereits im Reisepreis inbegriffen. Ein weiterer Vorteil der Mein-Schiff-Flotte: es gibt keine Kleiderordnung. Anzug und Abendkleid kann man zu Hause lassen.

Die Atmosphäre an Deck, an den Bars und Restaurants und in den anderen Räumlichkeiten empfanden wir als sehr angenehm, ohne aufdringliche Animation, einfach nur entspannend.

Die Route

nach einem sehr entspannten Seetag war die erste Station das schottische Invergordon am Moray Flirth. Unser Ausflug ging durch das wunderschöne karge Hochland zum Teil in einem historischen Dampfzug. Natürlich stand auch der Besuch einer Whiskey-Destillerie auf dem Programm.

Weitere Stationen im wunderschönen Schottland mit seinen äußerst liebenswerten Menschen waren die grünen Orkneyinseln und Greenock. In allen drei Häfen wurden wir mit Dudelsackmusik verabschiedet. Das war immer sehr beeindruckend und ergreifend.

Der nächste Hafen war das nordirische Belfast: eine sehr moderne Stadt mit einer Geschichte, die uns sehr berührte. Ein weiterer Teil unseres gebuchten Ausfluges war der Besuch des etwa 80km von Belfast entfernten Giants Causeway (übersetzt Damm des Riesen). Dieser ist UNESCO-Welterbestätte und besteht aus rund 40.000 gleichmäßig geformten Basaltsäulen, die ca. 60 Millionen Jahre alt sind. Ungefähr die Hälfte der Säulen hat einen sechseckigen Querschnitt, es gibt aber auch solche mit vier, fünf, sieben oder acht Ecken . Die größten Säulen haben eine Höhe von zwölf Metern.

Weiter ging es nach Liverpool, wieder ein absoluter Höhepunkt. Natürlich auf unserem Programm: eine Beatles-Tour, die wir gleich am Vormittag machten. Das ist sehr zu empfehlen, da der große Ansturm erst am Nachmittag losgeht. Stationen hier unter anderem der Cavern Club, Strewberry Fields, das Wohnhaus von John Lennon, Penny Lane...... Das Schiff lag direkt an der Hafencity und so konnte man auch problemlos nochmal in die Stadt bummeln gehen.

In Irland legten legten wir in Cobh, dem hübschen Hafenstädtchen von Cork und in Dublin, der Heimat des Guinness, an. Neben einer Stadtrundfahrt stand hier natürlich der Besuch der Brauerei mit Verkostung des berühmten Bieres auf dem Programm.

Dann ging es zu den Kanalinseln. Unser Hafen war St. Peter Port auf Guernsey. Wieder beeindruckte uns die wunderschöne Landschaft, aber auch die Geschichte der Insel, über die wir während einer Rundfahrt viel erfuhren.

Letzte Station war dann Southampton. Von hier aus kann man natürlich Ausflüge nach London buchen und wir hatten die Möglichkeit, den Buckinghampalast zu besichtigen. Das geht nur an wenigen Wochen im Jahr, wenn die königliche Familie in ihrer Sommerresidenz ist. Die Busfahrt nach London ist allerdings sehr lang und durch den Verkehr in der Innenstadt ist die verbleibende Zei in London selbst nicht sehr lang. Von Southampton aus kann man allerdings auch sehr schöne Ausflüge in die nähere Umgebung machen, z.B. in das Schloss Belyeu mit einer einmaligen Oldtimerausstellung.

Es war eine rundum gelungene Reise mit vielen tollen Eindrücken. Auf dem Schiff haben wir uns absolut wohlgefühlt und konnten uns von den vielen schönen, teilweise auch anstrengenden, Ausflügen an den Seetagen zwischendurch perfekt erholen. Es gab ja auch kein lästiges Kofferpacken und Hotelwechseln wie bei einer Rundreise.

Rund um Großbritannien und Irland

Impressionen vor Ort