Angekommen auf Martinique wird schnell klar, dass es sich bei der Insel um ein Überseedepartement von Frankreich handelt. Der Flughafen in Lamentin, einem Vorort der Hauptstadt Fort-de-France, ist zwar klein und überschaubar aber auch sehr modern. Mehrmals täglich fliegen Großraumjets verschiedener Fluggesellschaften von Paris aus nach Martinique und während der Wintermonate gibt es auch eine nonstop Verbindungen der Condor von Frankfurt nach Fort-de-France. Wir haben uns für die preisgünstige Variante mit Corsair ab Paris Orly entschieden und wurden nicht enttäuscht. Freundliche Mitarbeiter, ein separater Familien check-in, guter Service und ein modernes Unterhaltungsangebot an Bord, lassen die knapp 9 Stunden Anreise, wie im Flug vergehen.

Geldwechseln entfällt, man kann überall in Euro bezahlen und sowohl die Bankkarte als auch gängige Kreditkarten sind weit verbreitet.

Bei Ankunft auf Martinique empfängt uns ein feuchtwarmer Luftschwall. Auf Martinique bewegen sich die Temperaturen ganzjährig zwischen 23 und 33 Grad. Die regenreichere Periode liegt zwischen Anfang Juni und Ende November, obwohl es während des ganzen Jahres zu Niederschlägen kommt. Jedoch kommt der Regen meist in Form heftiger, kurzer tropischer Schauer, die selten länger als eine halbe Stunde dauern, nieder. Zwar ist die Luftfeuchtigkeit während dieser Zeit extrem hoch, jedoch scheint auch immer wieder die Sonne. Trockenzeit ist von Dezember bis Mai.

Nach der reibungslosen Übernahme unseres Mietwagens am Flughafen, geht es vorbei an Industriegebieten und Carrefour Supermärkten, deren Sortiment dem in Frankreich nicht nachsteht, zu unserer Unterkunft "Village de la Pointe" in Vauclin. Die Straßen sind in gutem Zustand und auch die Beschilderung ist gut verständlich.

Mit karibischer Gastfreudlichkeit werden wir empfangen und in unseren schön am Hügel gelegenen Bungalow gebracht. Die Ausstattung ist zweckmässig, aber sauber. Da wir spät auf Martinique gelandet sind, essen wir in der Anlage, was leider nicht über Imbiss Qualität (Pizza, Pommes usw.) hinausgeht und daher eher enttäuschend ist.

Der nächste Tag erwartet uns mit Sonnenschein und wir machen unseren Ausflug an den Strand. Da der für Kite Surfer optimale Strand in Vauclin (flache Lagune, top Wassersportzentrum) leider zu dieser Zeit komplett mit Algen verschmutz ist, fahren wir die 30 Minuten mit dem Auto nach Petite Anse des Salines und finden dort gleich unseren absoluten Lieblingsstrand! Es gibt dort keine Hotelanlagen oder sonstige Unterkünfte, aber einige landestypische Strandrestaurants mit leckerem Seafood. Etwas abseits vom „Haupteingang“ des Strandes findet man selbst an gut frequentierten Tagen ein ruhiges Schattenplätzchen. Und wem selbst das noch nicht einsam genug ist, der wandert einfach ein oder zwei Buchten weiter und findet dort traumhaft ruhige, nicht bewirtschaftete Sandbuchten. Hier sind wir nicht zum letzten Mal!

Natürlich besuchen wir auch ein absolutes "Muss" auf Martinique, den botanischen Garten "Jardin de Balata". Während wir auf den liebevoll angelegten Wegen entlangschlendern wird schnell klar, warum Martinique auch "Blumeninsel" genannt wird. Der botanische Garten von Balata enthält etwa 3.000 verschiedene tropische Pflanzenarten. Allein 300 verschiedene Palmenarten gedeihen hier und spenden angenehmen Schatten. Farbenprächtige Orchideen, Bromelien und Begonien, die in unglaublicher Anzahl ihre prachtvollen Blüten entfalten, locken auch eine Vielzahl an Kolibris an die sich in Scharen über deren Nektar hermachen.

Ein ebenfalls sehr lohnender Ausflug führt uns in den Zoo von Martinique "Habitation Latouche"! Die Anlage liegt wunderschön in einem kleinen Tal eingebettet auf dem Gelände einer ehemaligen Rumdestillerie. Mit Löwe, Giraffe & Co. kann der Zoo nicht aufwarten, aber dafür kann man putzige Äffchen bewundern, farbenprächtige Vögel mit frischem Obst füttern und bunte Schmetterlinge flattern in einer großen Voliere umher.

Fazit: Martinique ist eine sehr abwechslungsreiche und touristisch noch nicht überlaufene Karibikinsel. Natürlich sieht man an Tagen, an denen die großen Kreuzfahrtschiffe anlegen mehr Touristen auf der Insel, aber es gibt im Vergleich zu anderen karibischen Inseln, nur sehr wenige große All Inclusive Hotels. Neben unverbauten, traumhaften, weißen Sandstränden zum Baden und Sonnen, gibt es an der Süd-Ostküste ein gut ausgerüstetes Wassersportzentrum (Windsurfen, Segeln) und einen Top Spot zum Kitesurfen. Tolle Wanderwege im Landesinneren oder an der Küste laden dazu ein, die Insel zu Fuß zu erkunden.

Magnifique Martinique

Impressionen vor Ort