Nach einer kurzweiligen Anreise mit einem Airbus der Fluggesellschaft Aegean von Hamburg bin ich nach 3 Stunden Flugzeit in Athen gelandet. Gleich rechts am Flughafen-Ausgang fahren die Linienbusse ab, von denen mich der X96 für 8 EUR/Person direkt zum Fährterminal nach Piräus in einer Stunde Fahrtzeit brachte. Von dort aus fuhr ich mit einer Schnellfähre direkt nach Poros, wo ich bereits vom Skipper erwartet wurde und mit seinem Dingi (Schlauchboot) zu dem Segel-Katamaran gefahren wurde.
Es ist ein schönes Leben auf einem Segelkatamaran, der durch seine zwei Rümpfe mit 12m Länge und 6,5m Breite sehr stabil im Wasser liegt und sofort ein angenehmes Raumgefühl vermittelt. Es sind ca. 78qm an Deck und jeder Rumpf beherbergt zwei Doppel-Kabinen mit je einem Bad inkl. WC.
Das Leben hier an Bord ist durch zwei Solarpanele und einem Wassermacher autark von Strom und Wasser. Der Wassermacher kann 120 l Süßwasser/Stunde erzeugen, das für Getränke und tägliches Duschen ausreicht und ein Wechselrichter sorgt für 220V in jeder Kabine.
Ein geräumiger Salon und sowie Terrassen vorne und hinten geben 4-6 Personen ein angenehmes Freiheitsgefühl. Schlafen auf dem Meer (je nach Windstärke und Wellengang schaukelte es uns in den Schlaf) und jeden Morgen der Genuss des Sonnenaufgangs bei einer Tasse Kaffee… in herrlicher Ruhe.
Wegen frischem Wind und unruhigem Wasser und um notwendige Reparaturen am Segel durchzuführen, verbrachten wir einige Tage in der Bucht vor Poros, einem wunderschönen Platz. Nachdem sich das Wetter wieder beruhigt hatte und die Segel wieder einsatzbereit waren, fuhren wir (je nach Wind und Wetter entweder mit Motoren oder unter Segel) nach Porto Heli, hier erwarteten uns Freunde auf deren Katamaran.
Dieses war unser Ausgangsort für die nächsten Tage. Von dort aus kommt man gut z.B. mit dem Auto oder mit dem Schiff jeden Donnerstag zum Markt nach Ermioni. Ein Paradies für Obst und Gemüse, Wein und die kleinen Dinge des Alltags für kleines Geld. Hier versorgten wir uns für die jeweils nächste Woche mit Lebensmitteln.
Bei gutem Wetter sind Tagesausflüge z. B. in die benachbarten Buchten Hinitsa Bay oder Chicken Bay möglich; hier kann man in wunderschöner Umgebung in glasklarem Wasser baden und es sich gut gehen lassen. Auch sind kleine Reparaturen am Boot möglich, die eigentlich immer anfallen und mit denen ständig gerechnet werden muss. Wie heisst es so schön: „Segeln ist, an den schönsten Plätzen der Erde sein Schiff zu reparieren…“ ;-)
Donnerstags findet in Porto Heli abends regelmässig der Skipper Treff statt, ein Treffen von deutschsprachigen Seglern in dieser Gegend von Griechenland.
Anfang Oktober starteten wir Richtung Euböa Nord nach Oreio, wir segelten zurück nach Poros, um uns abends von dortigen Freunden zu verabschieden und am nächsten Tag bei frischer Brise und gutem Wellengang nach Lavrion, danach nach Porto Rafti, über Schinia – hier überall übernachteten wir in möglichst ruhigen Buchten auf unserem Weg durch die Meerenge zwischen dem attischen Festland und der langgestreckten Insel vor der Ostküste, bis wir schliesslich die Brücke von Chalkis (Chalkida) erreichten.
Chalkis liegt etwa in der Mitte der ca. 130 sm langen Insel Euböa, an der Stelle, an der die Meerenge mit nur 30m am schmalsten ist. Bereits seit dem Altertum verbindet an diesem natürlichen Übergang eine Brücke die Insel mit dem Festland. Die Brücke wird nur einmal in der Nacht bei Stillwasser geöffnet.
Wir segelten nun an der Westseite der Nordinsel bis Loutra und dann in Richtung der kleinen Sporaden. Von dort aus war es nicht mehr weit bis nach Oreio. Hier wurde das Boot in einer kleinen Werft aus dem Wasser an Land geholt, um über den Winter einige Reparaturen durchführen zu können.
Wir machten das Boot winterfest, räumten auf und aus und zogen in unser Wohnmobil um (welches uns Freunde hierher gebracht hatten), mit dem wir nach einigen Tagen Aufenthalt auf der Werft Ende Oktober unseren Heimweg antraten.
Wir fuhren durch den Norden Griechenlands nach Albanien, vorbei an Tirana nach Montenegro und Bosnien und Herzegowina, bis wir schliesslich die wunderschöne Küste von Kroatien erreichten. Diese fuhren wir komplett von Süd nach Nord entlang – eine traumhaft wunderschöne Küstenlandschaft. Überall war es mittlerweile ruhig, der Trubel des Tourismus der Sommermonate war verflogen. Die meisten Boote lagen bereits winterfest in den kleinen Häfen. Es war kein Problem, mit dem Wohnmobil in den kleinen Häfen einen ruhigen Stellplatz für die Nacht zu bekommen und die wenigen noch geöffneten Restaurants waren sehr zuvorkommend.
Kroatien mit dem Wohnmobil zu erkunden, kann ich jedem nur empfehlen und ist wunderschön!
Im Norden von Kroatien wurde das Wetter zunehmend schlechter und wir fuhren auf direktem Weg über Slowenien und Österreich nach Deutschland, zurück nach Hause. Eine wunderschöne Reise war nun zu Ende.
Wenn ich Ihr Interesse an einer Traumreise auf einem privaten Segel-Katamaran geweckt habe, sprechen Sie mich gerne persönlich an. Die Kabinen auf dem Boot können individuell gemietet werden. Zwei Kabinen z.B. 2 Erwachsene mit 2 Kindern sind max. zu empfehlen. Für eine gute Erholung sind zeitlich 10-14 Tage einzuplanen. Der Beginn der Reise wäre südlich von Athen, der Routenverlauf kann von Ihnen mitbestimmt werden. Sie können in der Zeit von Mai bis September mit einem langjährig erfahrenen Skipper wunderschöne Buchten der Ägäis (griechischer Teil) vom Meer aus individuell erkunden und einfach mal ein paar Tage die Seele baumeln lassen. Für die Verpflegung an Bord sind Sie selber zuständig oder Sie geniessen die griechische Gastfreundschaft in den zahlreichen Restaurants vor Ort.
Diana Oetken
