
Die beste Zeit des Lebens
Auf ins Abenteuer
Backpacker & andere Weltenbummler
- Rucksack und Wanderschuhe sollte man vor der Reise intensiv ausprobieren!
- Für Notfälle ist es ratsam, immer etwas Geld einstecken zu haben. Generell ist es sinnvoll, eine zweite Kreditkarte mitzunehmen.
- Für Reisende, die es jeden Tag an einen anderen Ort treibt, bietet sich ein Tütenpacksystem an: eine Tüte für Socken, eine Tüte für Hosen, etc. Das macht das Packen und Finden einfacher.
- Eine Schnur ist ein wertvoller Reisebegleiter: man muss immer mal Wäsche waschen und die trocknet auf einer Leine besonders gut.
- Ein kleines Vorhängeschloss leistet in vielen Hostels wertvolle Dienste: hiermit kann der persönliche Spind verriegelt werden.
- Ein E-Reader macht die Reise oft leichter, ausgelesene Bücher sollte man unterwegs aussortieren.
- Ein Reisetagebuch oder einen Blog zu führen macht nicht nur viel Spaß, es hält unsere Erlebnisse auch für die Zeit nach der Reise fest.
- Man muss nicht immer alles auf einer Reise gesehen haben – Hauptsache das Beste!
- Wer Tropenländer bereist, sollte vorsichtshalber ein Moskitonetz mitnehmen.
- Für Backpacker gilt grundsätzlich der Satz: „Weniger ist mehr.“ Wir raten deshalb: Lieber mal öfters Wäsche waschen und dafür Becken und Schultern schonen.
Was Backpacking so besonders macht
Backpacker reisen unabhängig. Ganz gleich wie viele Reisende mit an Bord sind, ein Backpacking-Abenteuer macht eine individuelle Reiseplanung erforderlich: Dabei buchen Backpacker gewöhnlich lediglich Hin- und Rückflug der Reise, je nach Trip werden Zwischenflüge erforderlich. Zuweilen ergibt es auch Sinn, Fähr- und Zugverbindungen bzw. einen Mietwagen von zu Hause aus zu buchen. Der Rest ergibt sich dann zumeist vor Ort, von einem Tag auf den nächsten.
Backpacker wissen selten, was der nächste Tag so bringt. „Sich treiben lassen“ ist das Motto vieler Rucksackreisenden. Auf den Moment und das Wetter, Reisebekanntschaften und Gegebenheiten vor Ort reagieren, unabhängig sein, spontan bleiben, keine Pläne schmieden. Darauf kommt es beim Backpacking an. Und tatsächlich stellt sich bei dieser Art des Reisens innerhalb kurzer Zeit ein Gefühl der grenzenlosen Freiheit und der absoluten Entspannung ein. Eine gute Basis, um neue Interessen zu entdecken: Ob tauchen oder wellensurfen, fotografieren oder wandern, es ist einfach unglaublich toll, sich frei ausprobieren zu können.

Backpacker knüpfen Freundschaften. Backpacker lernen eigentlich ständig neue Leute kennen, sowohl andere Reisende als auch Bewohner der bereisten Länder. Gerade wer allein unterwegs ist, ist offen für neue Bekanntschaften. Deshalb sind Weltenbummler auch selten einsam. Oft werden Teile der Reise mit neuen Freunden gemeinsam zurückgelegt. Dies empfiehlt sich besonders, wenn es sich um Entdeckungen abseits der Touristenpfade handelt. So haben Backpacker nach einer Reise oft Freunde auf der ganzen Welt. Gerade ein gemeinsamer Reisetrip schweißt stark zusammen, sodass Backpacker-Freundschaften mitunter ein Leben andauern.
Backpacker erleben viel. Backpacker tauchen durch ihre Art des Reisens besonders stark in fremde Länder und Kulturen ein. Dabei entwickeln sie oft ein großes Maß an Empathie und interkultureller Kompetenz. Sie treffen ständig Entscheidungen, improvisieren und organisieren vor Ort. Sie setzen sich mit ihren Ängsten auseinander und können nach einer solchen Reise oft besser allein sein. Ein selbst gestalteter Trip in die Fremde stärkt ganz nebenbei ungemein das Selbstbewusstsein.
Backpacking mit begrenztem Budget
Backpacker haben oft ein kleines Reisebudget. Ein längerer Trip erfordert aber ein gewisses finanzielles Polster. Um die Reisekasse zwischenzeitlich aufzubessern bzw. besonders günstig vor Ort zu leben, bieten sich Couchsurfing, WWOOFing oder Work & Travel an.
Couchsurfing
Über die Internet-Community werden kostenlose und private Schlafplätze angeboten. Im Kern geht es dabei um interkulturelle Begegnungen. Die Mitglieder freuen sich auf internationale Gäste, denen sie gerne auch ihre Heimat, die besten Sehenswürdigkeiten, Clubs, Parties, etc. zeigen. Als Gegenleistung bedankt man sich mit einem selbstgekochten Essen oder einem selbstgemalten Bild, der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.
WWOOFing
WWOOFing steht für World-wide Opportunities on Organic Farms und ist ein weltweites Netzwerk. Freiwillige Helfer können gegen freie Kost und Logis auf ökologisch bewirtschafteten Höfen mitarbeiten und gewinnen dabei Einblicke in die Biolandwirtschaft, Familienanschluss inklusive. Viele nicht-klassische Work & Travel-Länder verfügen über WWOOFing-Möglichkeiten.
Work & Travel
Work & Travel erlaubt es dann tatsächlich, die Reisekasse aufzubessern. Der klassische Job ist der des Erntehelfers, daneben ist es aber auch möglich im Tourismus, der Gastronomie oder in einem Supermarkt zu jobben. Man kann von zu Hause aus ein klassisches Work & Travel buchen, es reicht jedoch auch aus, auf eigene Faust in eine Work & Travel-Region zu fliegen, entsprechende Angebote hängen unter anderem in den Hostels vor Ort aus.
Beliebte Backpacker-Ziele
Backpacker sind überall zu Hause. Deshalb trifft man sie auch fast überall. Hier ein Reiseländer-Leitfaden von DER.COM zur Orientierung:

Mit dem Rucksack durch Europa
Mit der Einführung des Interrail-Tickets kamen auch die Rucksackreisenden und prägen seitdem das Bild vieler sommerlicher Züge und Bahnhöfe in Europa. Wir empfehlen ganz besonders:
Skandinavien: Endlos lange Nächte, Festivals und Konzerte erwarten den Reisenden zur Sommerzeit in Skandinavien. Hinzu kommen entlegene Wälder, einsame Seenlandschaften, Schären, Fjorde und Berge, pulsierende Hauptstädte und die traumhaft schönen Lofoten. Also ein unbedingtes Muss für Naturliebhaber und Wildcamper!
Rundreise Irland: Die Hostel-Infrastruktur ist hier besonders gut. Zu den Highlights zählen neben der Hauptstadt Dublin der Künstlerort Galway und die steilen Cliffs of Mohair. Wer die Insel lieber zu Fuß als mit dem Bus entdeckt, der kann dies auf herrlichen Fernwanderwegen wie dem Kerry Way tun, der beispielsweise durch den Killarney-Nationalpark führt.
Der West Highland Way in Schottland: Der Weg führt von den Außenbezirken Glasgows vorbei an Schottlands größtem Süßwassersee hinein in die schottischen Highlands. Verwunschene Moore, mystisches Hochland und tief eingeschnittene Täler begleiten Sie auf einer Strecke von ca. 150 km.
Wandern auf dem Jakobsweg in Spanien: Wir empfehlen den Küstenweg von Santander nach Santiago de Compostela. Der Camino de la Costa ist weniger stark frequentiert, führt vorbei an einsamen Stränden und das Angebot an Herbergen ist dennoch ausreichend. Ein 560 km langer Pilgerweg für Sinnsucher und Spirituelle!
Inselhüpfen in der Ägäis: Besonders schön sind die Kykladen-Inseln Mykonos, Naxos, Milos und Santorin. Die Anreise erfolgt vom Athener Hafen Piräus. Der Rückflug kann via Santorin von Kreta aus erfolgen. Auf Kreta lohnt ein Ausflug zum ehemaligen Hippie-Ort Matala und dem benachbarten Red Beach. Einfache Backpacker-Hostels und Privatzimmer werden auf allen Inseln vermietet.
Inselhüpfen Azoren: Ein Backpacker-Paradies für Weltenbummler: Horta, auf der Insel Faial, ist der Segler-Treff für Atlantik-Überquerer! Auf allen acht Inseln lässt es sich prima wandern, wild campen und zwischen endlosen Hortensienhecken vulkanische Landschaft genießen. Dabei erscheinen die Sterne mitten im Ozean zum Greifen nahe!
Portugal: Portugal ist mit seinen endlos langen Atlantikstränden und märchenhaften Buchten eines der schönsten Backpacker-Länder Europas. Wellen und Brandung sind hier prima zum Surfen geeignet. Lässige Surfer samt Bullis treffen sich vor allem an den wilden Alentejo-Stränden. Die weiße Stadt Lissabon mit den Altstadtvierteln Bairro Alto und Alfama lädt nicht nur in kleine Fado-Bars ein, viele moderne Clubs sorgen hier für ein perfektes Nachtleben. Gute Hostel-Infrastruktur!
Mit dem Rucksack nach Süd- und Südostasien
Südostasien gilt als die Wiege des Backpacking schlechthin. Auf dem sogenannten Hippie-Trail reisten alternative Rucksacktouristen schon in den 60er- und 70er-Jahren von Europa nach Asien. Ein günstiges Preisniveau, Dschungel, Berge, tropische Strände, ein fantastisches Meer und herzliche Gastfreundschaft locken auch heute noch viele Backpacker nach Thailand, Laos, Kambodscha, Vietnam, Goa, Indien, Myanmar, Indonesien und Sri Lanka. Die Khao San Road in Bangkok ist weltweiter Treffpunkt für Backpacker und Globetrotter und ein guter Ausgangspunkt, um sich von dort in die umliegenden Länder zu verteilen!


Mit dem Rucksack durch Australien und Neuseeland
Die Klassiker für einen Work & Travel-Trip. In Australien ist die Route von Sidney nach Cairns entlang der Ostküste bei Backpackern sehr beliebt. Surferparadiese und eine fabelhafte Tierwelt erwarten den Reisenden. Die Schönheit der Natur Neuseelands lädt ebenso zu einem längeren Aufenthalt ein. Backpacker mit kleinem Reisebudget können auch hier sehr einfach einen Job finden. Für beide Länder braucht man ein Working Holiday Visum.
Mit dem Rucksack in Nord- und Mittelamerika
Atemberaubende Wildnis findet man vor allem in den Rockies bzw. an der Westküste Kanadas. Ein guter Ausgangspunkt für eine Tour mit dem Rucksack ist die pulsierende Stadt Vancouver. Erntejobs und viele Studenten gibt es in den Sommermonaten im Okanagan Valley.
Von Mexiko über Guatemala, Belize, Honduras, El Salvador, Nicaragua und Costa Rica nach Panama: Hört sich nach einem tollen Plan an, doch Vorsicht! Mexiko City zählt aktuell zu den gefährlichsten Städten der Welt, auch in anderen Regionen ist die Sicherheitslage angespannt. Deshalb eignet sich eine solche Reise nicht für erste Backpacker-Erfahrungen. Vergleichsweise sicher ist hingegen eine Tour durch Costa Rica, Panama oder die Inselwelt von Belize. Wer es etwas weniger touristisch mag, der ist in Nicaragua gut aufgehoben. Das Preisniveau auf den Karibikinseln ist dagegen sehr hoch.


Mit dem Rucksack durch Südamerika
Allein Brasilien ist eine mehrmonatige Reise wert: das tropische Amazonasbecken, traumhafte Küstenabschnitte und Strände, portugiesische und afrikanische Kultur, Karneval, Samba und Bossa Nova, trockene Dornenvegetation im Sertão, das Naturparadies Pantanal, die Iguazú-Wasserfälle und pulsierende Metropolen wie Belém, Salvador, Rio und São Paulo lassen einen einfach nicht mehr los. Aber auch hier ist Vorsicht auf der Reise geboten, besonders ein Ausflug in die Favelas der Städte ist zu vermeiden. In Kolumbien hat sich die Sicherheitslage in den vergangenen Jahren enorm verbessert. Die bunte Karibikküste, Metropolen wie Medellin und Bogota, tropische Vegetation und andine Landschaften laden zu einer Rucksackreise ein. Ecuador, Peru und Bolivien eignen sich insbesondere für Berg- und Regenwaldfans. Unbedingt eine Reise wert sind die Galápagos-Inseln, Machu Picchu, der Titicacasee und die bolivianischen Salzwüsten. Die sichersten Länder sind Chile und Argentinien: Dschungel, Wüste, argentinische Pampa und schneebedeckte Andengipfel gehören hier zum Programm.