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Expedition Botswana mit Studious
Tiere hautnah
Eine Gruppenreise?? Meine Begeisterung hält sich in engen Grenzen. Aber es scheint uns doch am vernünftigsten zu sein und so entscheiden wir uns für die Expeditionsreise Botswana von Studiosus.
Unseren Reiseleiter treffen wir bereits am Flughafen Johannesburg. Nach der Landung in Maun haben wir den Mittag zu freien Verfügung und finden in dem kleinen Ort glücklicherweise einen kleinen Shop, der Batterien verkauft. Unsere wollten ja partout nicht mit auf die Reise.
Am ersten Abend sitzen wir gemütlich zusammen und lernen uns kennen. Unsere Gruppe besteht aus einem Alleinreisenden im Alter von 79 Jahren und sonst aus Paaren im Alter zwischen 60 und 70. Wir senken daher den Altersdurchschnitt etwas...
Am nächsten Morgen geht es zeitig los. Noch ein paar Kilometer Asphalt unter den Reifen, danach die nächsten 8 Tage nur Natur, Sand und gefühlte Milliarden von Schlaglöchern.
Unser englischsprachiger Guide ist ein wahres Multitalent. Mit den Gästen sprechen, auf die Piste und die schon erwähnten Schlaglöcher achten, Fährten sichten und nach Tieren Ausschau halten. Ich bin erleichtert, dass wir uns nicht für eine Selbstfahrertour entschieden haben. Hier zu folgende kleine Story: Alle in unserem Jeep haben ca. 100 Meter entfernt ein Tier gesehen und wollten unbedingt, dass unser Guide dort hinfährt. Nach kurzem Zögern fuhr er hin. Was war es? Ein Baumstamm!! Unser Guide lächelte und sagte nur „das war mir klar-die Ohren haben sich nicht bewegt“.
Gleich am ersten Tag zücken wir entzückt die Kameras: Elefanten, Antilopen, farbenprächtige Vögel, Zebras ohne Ende.
Unter einem schattigen Baum gibt es dann die erste Mahlzeit im Busch: Brot, Käse, Pizza, Salat, Kekse und Getränke. Satt und zufrieden geht es weiter. Nun sind wir alle neugierig auf unser Camp. Nach einigen Stunden und hunderten Tieren taucht es auf: Von der bereits vorgefahrenen Safaricrew ist alles perfekt gerichtet. Die Zelte stehen in Reih und Glied und das ganze Campingareal ist von Schlangen etc. befreit. Wir erfahren, dass die Campgrounds über ein Jahr im Voraus gebucht werden müssen.
Wir erhalten noch eine eindrückliche Einweisung in die Campingplatzregeln: Nach 22 Uhr bis zum Wecken dürfen die Zelte nicht verlassen werden. Wir müssen jederzeit mit Tieren (ja, auch mit wilden!) im Camp rechnen. Nach Einbruch der Dunkelheit ist die Stirnlampe Pflicht und bei jedem Entfernen von der Gruppe muss zuerst die Umgebung abgeleuchtet werden. Ein Verlassen des Campgrounds ist absolut untersagt.
Unsere Zelte sind 3x3 Meter groß und haben einen Schlaf- und abgetrennten Dusch-/WC-Bereich. Es befinden sich zwei unerwartet bequeme Feldbetten im Zelt, eine Lampe und man kann tatsächlich aufrecht stehen! Im (natürlich gesicherten) Außenbereich befindet sich eine Campingtoilette und ein Duscheimer. Dennoch sind alle skeptisch, ob nicht doch ein Tier ins Zelt kann. Unser Reiseleiter beruhigt uns und fragt, ob wir schon jemals einen Löwen gesehen haben, der weiß, wie man einen Reißverschluss aufbekommt? Die erste Nacht schlafe ich dennoch nicht viel…
Ab dem nächsten Tag geht es dann richtig früh aus den Federn. Kurz nach 5 werden alle geweckt. Es folgt eine Katzenwäsche, ein schnelle Tasse Kaffee und los geht es auf die Pirsch. Die Morgenpirschfahrt dauert i.d.R. etwa 4 Stunden, danach geht es zum Brunch und zur Siesta ins Camp. Gegen 16 Uhr geht es dann auf die Abendpirsch mit dem obligatorischen Sundowner. Rechtzeitig zum Einbruch der Dunkelheit sind wir wieder im Camp (Fahrten im Dunkeln sind in den Nationalparks untersagt).
Am zweiten Tag sehen wir schon die ersten Löwen! Die Speicherkarten werden einem ersten Belastungstest unterzogen. Aber keine Bange-die Speicherkarten halten und es kommen noch viele, viele Löwen mehr. Ein erstes Highlight sind sechs ca. 1 Jahr alte Löwenjungen, aber  dies wird locker getoppt, als wir ein leises Miauen aus einem Busch hören und dort zwei Löwenbabys mit noch geschlossenen Augen entdecken. Der Löwenmama ist unsere Anwesenheit dann doch nicht ganz geheuer. Sie nimmt die Babys nacheinander in Ihre Schnauze und trägt sie ins Innere des Busches.
Unmöglich aufzuzählen, was wir an den weiteren Tagen noch alles an Tieren sehen: Zwei kämpfende Flusspferde, wir umringt von Büffeln, beobachten den aussichtslosen Kampf einer Antilope mit einem Krokodil, folgen einem nach langer Brautschau ausgemergelten Löwen, erleben einen sehr selten zu beobachtenden Wildhundangriff (Nein-nicht auf uns), sehen einen Serval, den selbst unser Fahrer nur alle zwei Jahre sieht und natürlich Elefanten, Elefanten, Elefanten. Das fast perfekte Highlight zeigt alles außer seinem Kopf, denn der Leopard ist zu gut versteckt. So werden es leider nur 4,95 der Big Five…
Ein weiterer Höhepunkt sind frische Löwenspuren zwischen unseren Zelten. Ah ja, hier sei auch erwähnt, dass Elefanten gerne das Duschwasser aus den Eimern trinken. Wenn es also mal schlürft-nicht wundern! Auf einer der vor uns durchgeführten Touren haben sich auch schon mal Löwen am allabendlichen Lagerfeuer aufgewärmt.
Unbeschreiblich schön ist der Sternenhimmel. Im wahrsten Sinne des Wortes nicht von dieser Welt. Man kann sich nicht satt sehen. Die Tour daher am besten für einen Zeitpunkt buchen, wenn Neumondzeit ist.
Unser Crew macht einen Spitzenjob.  Es ist immer alles perfekt vorbereitet. Das Essen ist reichhaltig, es schmeckt ausgezeichnet und ist sehr abwechslungsreich. Hätten Sie etwa Birne in Rotwein mitten im Busch erwartet?
Nach 8 Tagen Busch, der für uns schon zur zweiten Heimat geworden ist, heißt es nun Abschied nehmen von der Wildnis. Auf dem Weg nach Victoria Falls verpestet noch ein am Wegesrand liegender toter Elefant die gute Luft.
Noch wenige Meter Piste (ja.wir wurden ordentlich durchgeschüttelt-aber im Gegensatz zu Daheim habe ich Dank der natürlichen Massage keine Rückenbeschwerden) dann der Übergang auf die asphaltierte Strasse. Plötzlich ist alles zurück: Lärm, Schmutz, ungewohnt viele Menschen, Straßenhändler und das zu keinem Zeitpunkt vermisste Handynetz. Wie gerne hätten wir die Tour nochmals von vorne begonnen. Immerhin setzten die Victoria Fälle trotz Niedrigwasser ein letztes Highlight, bevor es dann auf den lange Weg zurück ins „so wie halt immer“ geht.
War noch was? Ja! Gruppenreise??? Aber klar! Gerne jederzeit wieder!!
Über mich
Werner Hotz
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