*... mit diesem Lied kann ich diese Reise nicht besser beschreiben. Es ist fast schon Winter und ich habe mich spontan entschlossen, etwas Sonne und Wärme zu tanken. Eigentlich wollte ich nur max. 5 Stunden fliegen, aber Ihr wisst, manchmal kommt alles ganz anders... Es treibt mich viel weiter weg als ich eigentlich wollte, außerhalb meiner Komfortzone und mit gemischten Gefühlen. Eines kurz vorweg: Ich habe mich in der weiten Welt nicht verlaufen und bin überglücklich wieder zurückgekehrt.
1. Tag: Da der Flug sehr lange dauert, verzichte ich diesmal auf meinen Anflug mit dem Auto zum Frankfurter Flughafen und nehme einen Flughafentransfer. Pünktlich um 09:30 Uhr steht der Minibus vor meiner Haustür, der Fahrer nimmt meine Koffer und schaut mich fragend an. Ich lächle… sorry ich bin über 2 Wochen weg und habe 30 kg Freigepäck. Die Straße ist frei und 1,5 Stunden später stehe ich am check in Schalter von Emirates. Die Wartezeit vergeht schnell und um 14:30 Uhr sitze ich in einer 777 in Richtung Dubai. Es ist länger her, seit ich das letzte Mal Linie geflogen bin; ich bin gespannt, was sich geändert hat. Service verdient wirklich diese Bezeichnung und wird bei den Emirates groß geschrieben. Da ich von Natur aus ungeduldig bin und nicht stillsitzen kann, habe ich entsprechend für mein eigenes Entertainment vorgesorgt. Es war völlig unnötig, ich habe eine große Auswahl an Filmen, Serien, Spielen usw. nach 7 Flugstunden erreiche Dubai. Gegenüber Deutschland bin ich nun drei Stunden in der Zukunft.
2. Tag: Mein Gepäck ist durchgecheckt, ich brauche mich in Dubai um nichts kümmern und habe Zeit. Vor vielen Jahren hat mich die Größe des Flughafens in Atlanta beeindruckt. Der in Dubai ist auf seine Art groß und modern, weltoffen: Ich bin überrascht und es geht auch so weiter: Ich feiere Premiere und fliege zum ersten Mal mit einem 380. Ich sage nur WOW! Wenn ein Flugzeug startet, wirst Du in den Sitz gedrückt, aber wenn ein 380 startet, erlebst Du dieses Gefühl viel intensiver. Ich staune immer wieder, dass die Lüftungsdüsen lauter sind als die Triebwerke. So leise bin ich noch nie geflogen und so hoch auch noch nie. Nach 6 Flugstunden erreiche ich nun die thailändische Hauptstadt. Da ich noch weiter in die Zukunft geflogen bin, stelle ich meine Uhr wieder vor. Schon im Flughafen genieße ich das bunte Treiben und zum ersten Mal stören mich die vielen Menschen nicht. Es ist ein heilloses Durcheinander von Ethnien, Sprachwirrwarr und Gewusel – ich bin mittendrin. Der Transfer zum Schiff dauert ca. 2 Stunden, da die AIDAbella nicht in sondern vor Bangkok in Laem Chabang ankert. Nach der Einschiffung betrete ich mein Kussmund-Schiff und habe trotz Erschöpfung ein breites Grinsen im Gesicht: Jetzt geht es los… nicht sofort, aber bald. Ich buche mir noch ein Getränke- und Internet-Paket, schaue mir den Sicherheits-Film in der Kabine an und pünktlich um 18 Uhr stehe ich mit Schwimmweste meine Musterstation, die ich nach wenigen Sekunden wieder verlassen kann. Jetzt gibt es nichts mehr, was ich machen muss. Nur noch das, was ich machen will. Ich gehe ins Markt Restaurant, danach in die Anytime-Bar und dann sagt mein Körper ganz laut: Mike!!! Okay, ich habe verstanden… Gute Nacht.
Die AIDAbella wurde im April 2008 in Dienst gestellt und ist baugleich mit der AIDAdiva und AIDAluna und ähnlich mit den anderen Schiffen der Sphinx-Klasse. In den 1.025 Kabinen finden 2.500 Gäste einen Platz. Da ich schon mit AIDA unterwegs war, finde ich mich schnell zurecht.
3. Tag: Bis zum frühen Nachmittag liegen wir in Laem Chabang. Ich habe kurz überlegt, ob ich heute einen Ausflug buche. Kurz! Da ich mich kenne und gewusst habe, wie ich mich heute fühle werde (Jetlag), habe ich es lieber gelassen. Anstatt zu frühstücken, drehe mich lieber noch einmal um und nehme mir um 11 Uhr eine Männer-Auszeit im SPA. Um 14 Uhr ist es dann soweit: Die Schiffshymne erklingt und wir legen ab... wir laufen aus! Ich nehme ein Buch und mache es mir in meiner Hängematte gemütlich. Hin und wieder besuche ich die Pool-Bar. Abends bin ich in der Weiten Welten unterwegs. Die thailändische Küche ist absolut die meine und ich fühle mich wie Dagobert Duck in seiner Schatzkammer.
4. Tag: Ein Seetag. Unser Kapitän steuert uns durch den Golf von Thailand entlang der Ostküste Thailands und Malaysias. Der Himmel ist herrlich blau und die Sonne strahlt erbarmungslos auf mich blas gewordenen erbarmungslos hernieder. Das Bordprogramm ist sehr abwechslungsreich, besonders freue ich mich heute Abend auf die Silent Party. Eine große Aufgabe muss ich jedoch noch meistern: Damit ich morgen an Land gehen kann, muss ich mich das Einreiseformular online ausfüllen. Nach nicht einmal einer Minute bin ich fertig und kann mich wieder meiner Erholung widmen.
5. Tag: Heute wird es haarig: Ich hoffe, dass unser Kapitän rechtzeitig das Ruder herumreißt. Wir nähern uns immer mehr dem Äquator und wenn wir nicht abbiegen, passieren wir ihn. Ich sehne mich nicht nach einer Äquatortaufe auf einem Schiff: Man weiß nie, wie die Haie drauf sind, wo sie überall gewesen sind und was sie heute schon verspeist haben. Willkommen Singapur! Ich muss schnell umdisponieren: Eigentlich wollte ich bei Dunkelheit in die Bar des Marina Bay Sands um das nächtliche Panorama zu genießen. Ein Scheich feiert eine Party und so ist für eine geschlossenen Gesellschaft die Bar geschlossen. Ich habe einen neuen Plan: Schnell runter vom Schiff, Einreiseformalitäten erledigen und hinein ins Getümmel. Singapur ist eine Stadt, in der Du nie genug Zeit hast! Es gibt so viel zu Entdecken und zum Glück pulsiert auch am Abend und in der Nacht das Leben. Erste Station ist nun das weltbekannte Marina Bay Sands, deren Silhouette das Stadtbild prägt wie kein anderes Gebäude. Da stehe ich nun am Fuße, verschwende keinen Gedanken an meinen Höhenschwindel. Zur Aussichtsplattform da ganz oben, genau dort will ich hin! Oben angekommen, bietet sich mir ein grandioser Panoramablick über die Stadt. Ich trete näher an die Glaswand und dann passiert es: Kreislauf. Ob es mich nun umhaut oder nicht, ist mir egal. Mike was here! Von hier oben sehe ich auch schon mein nächstes Ziel: die Gardens by the Bay. Eine wunderschön angelegte Parkanlage mit den riesigen, markanten Kunstbäumen sowie dem Flower Dome und dem Cloud Forest. Vielleicht denkt Ihr jetzt Bäume, Blumen… Im Cloud Forest ist derzeit die Ausstellung Avatar untergebracht. Ob Fan oder nicht, es ist ein Erlebnis. Anschließend geht es durch das quirlige Chinatown. Ein Wirrwarr von Straßen, bunten Farben und geschäftigem Treiben. Mit einem Nachbau eines traditionellen Bumboats lasse ich mich entlang des Singapur Flusses treiben und erlebe die abwechslungsreiche Silhouette der Stadt nun von der Wasserseite. Und wenn ich schon einmal hier bin, geht es in die Food Street. Im nicht weit entfernten Stadtteil Little India gibt es die nächste, leider bessere. Bei den weltweit besten Street Foods belegt Singapur den 3. Platz. Da jede Straße eine andere Küche kocht, informiere ich mich das nächste Mal vorher. Zwar ist meine biologische Uhr noch immer irgendwo in Europa unterwegs, aber es ist mir egal… geht es weiter. Wer gewinnt den Oskar des Singapore Tourism Bord in der Kategorie Beste Attraktion? Der Night Safari, der erste nachtaktive Wildpark der Welt.
6. Tag: In den frühen Morgenstunden kehre ich auf das Schiff zurück. Physisch befinde mich noch immer 1 Grad, 17 Minuten Nördlicher Breite – also in Singapur –, psychisch zwischen den Welten. Gestern habe ich vergeblich so etwas wie einen Trevi-Brunnen gesucht, heute suche ich weiter. Wenn ich einen finde, werfe ich einige Münzen hinein… nur um sicher zu gehen, dass ich wiederkomme.
Was mir an Singapur gestern schon aufgefallen ist, sie ist eine sehr saubere Stadt. Niemand lässt etwas achtlos fallen, vielleicht auch, weil es sehr teuer werden kann. Die Bewohner, ein Mix aus zahllosen Nationalitäten, sind sehr freundlich, aufmerksam und hilfsbereit. Nachdem ich gestern das moderne Singapur für mich erobert habe, widme ich mich heute dem historischen Teil mit den Bauten aus der Kolonialzeit und Sentosa Island. Das SEA Aquarium gehört mit 100.000 Tieren 1.000 Arten in über 40 unterschiedlichen Lebensräumen zu den größten Aquarien der Welt. Langsam merke ich, dass ich keine 20 oder 30 Jahre mehr bin… ich bin fix und fertig. Ein etwas anderes Betthupferl muss aber noch sein. So geht es ins Raffles Hotel und selbstverständlich trinke ich einen Singapore Sling, der erste Cocktail erblickte hier das Licht der Welt.
7. Tag: Heute ist der 2. Advent, aber von vorweihnachtlicher Stimmung keine Spur. Wir befinden uns in der Straße von Malakka und ich erreiche Pulau (Insel) Langkawi in Malaysia. Heute unternehme ich eine mehrstündige Bootsfahrt zu den 99 Kalksteininseln. Es ist fantastisch! Eine Landschaft wie im Bilderbuch – fast zu schön, um echt zu sein. Nahezu alle Inseln haben eine Steilküste, an anlanden ist nicht zu denken. Zwei, drei Inseln haben einen kleinen Strand, von dem ich nur durch einen Sprung ins Wasser getrennt bin. Hier gibt es auch überall die schwimmenden Schweinchen. Aber keine Angst, sie werden von einem hochfrequenten Signalton vom Ufer ferngehalten.
8. Tag: Heute durchfahren wir die Andaman See, einem Randmeer des Golfs von Bengalen. Wir erreichen Koh (Insel) Phuket in Thailand. Diesen Tag werde ich nie vergessen, aber fangen wir von vorne an. Wir liegen auf Reede (ankern vor dem Hafen) und – Premiere – ich werde getendert. In Phuket erwartet mich mein Fahrer und bringt mich zum Big Buddha. Die 45 m hohe Statue aus weißem Marmor thront erhaben auf dem Berg. Eine große, weiße Treppe führt zum weithin sichtbaren Wahrzeichen der Insel. Rings um Big Buddha befinden sich ringförmig angeordnete kleinere goldene Buddha- und Buddha-Schüler-Statuen mit unterschiedlichen Mudras (Handzeichen). Bis ich alle begrüßt habe, dauert es eine Ewigkeit. Ich habe gelesen, dass Thailänder gerne Selfies mit uns blassen Menschen machen. Anfangs bin ich zögerlich, aber ich gewöhne mich schnell daran. Sie sind glücklich und ich freue mich einfach. Es sind sehr einprägsame, wunderschöne Momente... wir lachen sehr herzlich und sehr oft. Als nächstes werde ich das Wat (Kloster) Chalong besuchen. Ich bin noch immer überwältigt von den reich geschmückten Tempeln und Statuen. Für mich bleibt die Zeit stehen, für meinen Fahrer dauern meine Tempelgänge Ewigkeiten. Nach einer kurzen Fahrt erreiche ich nun endlich die Elefantenpflegestation. Ich mache eine Privattour und bin daher lange vor der Gruppe dort. In der Anlage befinden sich Elefanten in allen Altersgruppen, die sich frei im Gelände bewegen. Nur (m)ein kleiner Jumbo (13 Monate) darf noch nicht. Er ist noch ein Baby und wäre er frei, würde er im Dschungel nach seiner verschollenen Mutter suchen. Mein Guide gibt mir eine Einweisung und dann geht es los. Für die beiden Grandma‘s und die Kids bereite ich das Futter vor: Zuckerrohr für die Großen, Bananen für die Kleinen. Dann laufen zwei Grandma’s auf mich zu. Mein Herz hört auf zu schlagen und ich erstarre zur Salzsäule. Sie sind so lieb und so verfressen (ich habe die Leckerlies) und groß und schwer und auf ihre Art vorsichtig. Bei den Kids verfliegt dann alle Scheu. Mein Gehirn hört auf zu denken und ich fühle mich wie ein Kind. Ich füttere sie, albere mit ihnen herum, streichele ihre Zunge, Rüssel, Ohren. Einer nimmt sich den Wasserschlauch, lässt sich den Rüssel damit volllaufen und spritzt mich nass. Er merkt, dass ich Spaß habe und macht es wieder und wieder und wieder. Dann gehe ich mit einer jungen Kuh in die Schlammkuhle. Wir machen SPA auf elefantisch: Ich verabreiche ihr eine Schlammpackung am ganzen Körper (dafür brauche ich kiloweise Schlamm) und sie umarmt mich immer wieder mit ihrem Rüssel, küsst mich und am Ende sind wir beide von Kopf bis Fuß voller Schlamm. Wir wechseln das Becken, denn der Schlamm muss ja schließlich wieder runter. Baden mit einem Elefanten! Es ist gigantisch und sehr anstrengend. Dann kommt die Gruppe an und 30 Gäste haben nun zwei Elefanten für sich. Ich hatte bis auf den Bullen alle für mich allein (es war definitiv das Geld wert). Nach der Mittagspause will ich mich dem kleinen Jumbo widmen. Ich habe mein Obst übriggelassen und füttere den Kleinen damit. Plötzlich stupst mich jemand von hinten an und umarmt mich. Es war die junge Kuh aus dem SPA, die eigentlich mit der Gruppe unterwegs war. Sie hatte mich gesehen und kam zu mir, mit der Gruppe im Schlepptau. Sorry, dass ich euch die Show gestohlen habe. Danach stelle ich eine Kräuter-Öl-Mischung her und behandle die Wunden von Grandma. Für den Ausritt in den Dschungel habe ich leider keine Zeit mehr, denn ich höre leise den Ruf von AIDA, die bald ablegen möchte.
9. Tag: Der gestrige Tag steckt mir noch immer in den Knochen und die Uhr wurde um eine weitere Stunde vorgestellt. Herzlich Willkommen Penang in Malaysia! Es wird wieder ein Barfuß-Tag, denn ich besuche Tempel. Nach dem Frühstück gehe ich an Land und fahre zuerst zu einem Gewürz- und Obstmarkt. Es ist ein wahrlicher Genuss für Sinne und Gaumen. Die Durian habe ich dann doch nicht probiert, ich kenne sie und sie wird definitiv nie zu meinen Leibspeisen gehören. Nach kurzer Fahrt erreiche ich Wat Chaiyamangalaramden, einem thailändischen Tempel und einem der ältesten in Penang. Hier befindet sich mit 33 m Länge der drittgrößte liegenden Buddha. Nicht nur Buddha an sich, auch der Tempel ist sehr eindrucksvoll. Ihm gegenüber befindet sich Dhammikarama, ein beeindruckender burmesische Tempel mit einer riesigen stehenden Buddha-Statue. Meine nächste Station ist das Schmetterlingshaus mit vielfältigen, wunderschönen und bunten Faltern. Sie gaukeln in der Luft und setzen sich auf die Besucher. In der Ausstellung finde ich in der Europa-Abteilung sogar den bei uns heimischen Kleinen Fuchs. Als nächstes besuche ich eine Batu-Fabrik. Hier wird das traditionelle Handwerk des Stoff-Bemalens gepflegt und der Betrieb gehört zu einem der renommiertesten. Es ist sehr eindrucksvoll, wie die Künstler (anders kann ich sie nicht bezeichnen) mit einer Leichtigkeit Stoffe bemalen. Wie schnell doch wieder die Zeit vergangen ist. Ich wäre gerne noch geblieben, aber ich muss zurück auf das Schiff.
10. Tag: Hallo Malaysia, da bin ich wieder! Diesmal in Port Klang/Kuala Lumpur.
In der Foto-Story habe ich einen Scherz mit den Shivas gemacht und dafür lustige Kommentare bekommen: 1. Bild: Gött Shiva, darunter die Opfergaben; Bild 2: meine Shiva (Hund) sitzt auf meinem Bauch, unter ihr das Opfer – ich.
Nach kurzer Fahrt erreiche ich das Höhlenkloster Batu. Es ist ein Hindu-Tempel und Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie farbenprächtig bunt sein kann. Die kolossale Statue Murugans ist sehr beeindruckend und die 272 bunten, sehr steilen Stufen in die Höhle bei diesen Temperaturen und der hohen Luftfeuchtigkeit sind sehr erschöpfend. Von dort oben bietet sich ein wunderschöner Weitblick. In den Höhlen befinden sich weitere Tempel und ein Schaar Affen. Insgesamt ein sehr lohnendes Ziel. Nach einem kurzen Stopp in einer Zinnfabrik (mit dem größten Bierkrug aus Zinn) geht es weiter zum Fernsehturm. Von hier oben bietet sich ein großartiges Panorama der Metropole. Der anschließende Besuch der Twin Towers ist ein Muss.
11. Tag: Endlich kann ich ohne Wecker in den Tag starten. Wir haben einen Seetag und befahren die Straße von Malakka. Diese Meeresenge ist, die am meisten befahrene Wasserstraße der Welt und die riesigen Containerschiffe sind allgegenwärtig. Steuerbord befindet sich die Küste Sumatras, Backbord schwimmen wir an Malaysia vorbei. Nach dem ausgiebigen Frühstück pendele ich zwischen den Bars und meiner Hängematte. Die See ist heute etwas lebhaft, aber die Hängematte gleicht die Bewegungen des Schiffes wunderbar aus.
12. Tag: Wir haben wieder den Golf von Thailand erreicht. Uns erwartet ein willkommener Tag auf hoher See.
13. Tag: Mit den Rettungsbooten der AIDAbella tendern wir heute nach Koh (Insel) Samui. Die Boote haben einen sehr geringen Tiefgang und tanzen wie Nussschalen auf dem Wasser. Die Fahrt dauert zum Glück nicht lange, denn etwas übel ist mir schon geworden. Auf dem Pier erwartet mich mein Fahrer, der mir heute sein Inselparadies zeigt. Erste Station ist der Wat Plai Laem, einer der schönsten Tempel der Insel mit einer riesigen Bhudda-Figur im Wasser. Die moderne Anlage besteht aus mehreren Tempeln im chinesisch-buddhistischen Stil (farbenfroh). Der Tag ist sehr heiß und so suche ich etwas Abkühlung am Silver Beach. Der Strand ist wunderschön, aber das Wasser so warm, dass ein Bad nicht wirklich erfrischend ist. Meine nächste Station ist Hinta und Hinyai, die Felsformationen Großmutter und Großvater. Man braucht nicht viel Fantasie, um herauszufinden, warum die Felsen so benannt sind und wer wer ist. Dann heißt es wieder Schuhe aus, ich bin im Roten Tempel. Er ist ein Kleinod, denn der Tempel ist zwar reich verziert, besteht jedoch nur aus roter Farbe und einem goldenen Buddha. Nach meinen Sutras will mich der Fahrer zum nächsten Highlight bringen: Wat Khunaram. Dieser ist bekannt für die Mumie eines Mönches, der während seiner Meditation gestorben ist. Ich finde es etwas skurril und lehne dankend ab. Der Fahrer lacht und fährt mich dafür zum Wasserfall. Endlich Wald, endlich Schatten, endlich Abkühlung. In der Nähe befindet sich der Zaubergarten, ein geheimer Buddha Garten. Ein Durian-Bauer hat dieses mystische, verwunschene Kleinod angelegt und er wirkt wirklich sehr geheimnisvoll und eine wohltuende Ruhe breitet sich aus.
14. Tag: Ich erreiche Bangkok – welcome back. Recht früh begebe ich mich vom Schiff, denn heute habe ich viel zu entdecken. Warum ich mir Schuhe angezogen habe? Ich weiß es nicht… Eine Fahrt durch die Metropole führt zum Wat Traimit Withayaram Worawihan. Hier befindet die sehr ästhetische, sitzende Buddha-Statue, die vor 700 Jahren in Nordthailand geschaffen wurde. Um den Wert zu verbergen, wurde die Statue mit einer Gipsschicht überzogen. Über Jahrhunderte hinweg sah niemand den wahren Buddha. Im 18. Jh. wurde die Statue mit anderen 1.200 Statuen aus ganz Thailand nach Bangkok zum Wat Phra Chetuphon gebracht. Als der Tempel in den 1950-er Jahren renoviert wurde, platzten ein winziger Teil des Gipses ab und ein Mönch sah etwas Goldenes. Die schützende Gipsschicht wurde abgetragen und so sehen wir heute die ursprüngliche Statue mit einer Höhe von 5 m und einem Gewicht von 5,5 Tonnen Gold. Nach kurzer Fahrt erreiche ich den Königspalast. Ich kann Dir heute genau sagen, was ich gesehen habe, aber als ich dort war, war ich reizüberflutet. Die Anlage ist … mir fehlen die Worte. Fahrt hin und schaut sie Euch an! Das Heiligtum ist der Buddha aus Jade, der (leider) nicht fotografiert werden darf. Bei jedem Wechsel der Jahreszeit, bekommt die Statue ein anderes Outfit und nur der König darf die Zeremonie durchführen. Ich habe vom Buddha nicht viel gesehen, denn er trug seinen Wintermantel aus Gold und Edelsteinen. Südlich vom Königspalast besuche ich den liegenden Buddha. Mit 15 m Höhe und 46 m Länge ist er sehr beeindruckend. Ich ziehe meine Schuhe an und fahre zurück zur AIDAbella.
15. Tag: Wehmut liegt in der Luft. Heute heißt es Auf-AIDA-sehen. Ich habe jedoch noch viel Zeit und so bleibe ich auf dem Pooldeck. Dann buche ich mir eine halbe Stunde im SPA, damit ich duschen kann. In Gedanken verabschiede ich mich vom Schiff und danke der gesamten Crew und fahre zum Flughafen. Mit einem 380 fliege ich in die Vergangenheit...
16. Tag: Nach den vielen Stunden im Flugzeug genieße ich das Umherlaufen im Flughafen in Dubai. Nach 2 Stunden geht es mit einer 777 weiter nach Frankfurt, wo ich überpünktlich um 07:30 Uhr lande. Der Fahrer vom Flughafentransfer erwartet mich und bringt mich nach Hause. Dort angekommen veranstalten meine Hunde Shiva und Nudel einen endlosen Freudentanz: Papa ist endlich wieder zu Hause. Mit zwei Schnauzen auf der Brust schlafe ich ein. Mehr weiß ich nicht, ich habe bis zum nächsten Tag durchgeschlafen.
Fazit: Herzlichen Dank AIDA! Die Route und die Jahreszeit sind gut gewählt. Die Auswahl an den unterschiedlichsten Fakultativausflügen und das Bordprogramm war sehr umfangreich. Es gibt unterschiedliche Internet- und Getränkepakete für jeden das Passende. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist generell sehr ausgewogen. Vielen, vielen Dank an alle von AIDA für diese Traum-Kreuzfahrt und dieses Erlebnis.
*Ich bin der Donner, Du der Blitz… wie ertragen den Regen an der Fensterscheibe nicht… wir waren unten am Fluss bei Proud Mary… sahen die Nutbush City Limits… wir brauchen keine weiteren Helden. Wir sind durch die ganze Welt gereist und haben alle Regeln gebrochen. Musik bringt uns zum Tanzen, wir sind Private Dancer… – Jetzt tanzen wir beide nur noch in meinen Träumen.
Dedicated to Mrs. Anna Mae Bullock (1939 - 2023). In lovely memories.