Om Swastiastu Bali & Java
Indonesien
*Im Erdkundeunterricht: Mike, was weißt Du von Indonesien? Ich: Der Krakatao zwischen Sumatra und Java explodierte 1883 und zerfetzte die ganze Insel. Den Knall hörte man über 4.500 km weit. Die Druckwelle raste 7-mal um die Erde und der Tsunami mit 40 m hohen Wellen reichte bis in die Fjorde Norwegens. Wenn ich groß bin, fahre ich bestimmt einmal hin. Nicht zum Anak Krakatao (Kind des Krakatao) wie die Insel heute heißt, sondern nach Indonesien. Dann sehe ich Vulkane die explodieren und werde wissen, ob der Sumatra Rain wirklich so ist, wie der aus der Dusche, ob das Balinesische Feuerwerk wie das unsere ist und ob es dort wirklich Inseln wie Sand am Meer gibt. Mehr wusste ich damals nicht.

Ein Tag vor Abreise startet mein Selbstexperiment. Wenn man mit der Zeit fliegt (z. B. nach Kanada), kann man 2 Woche vorher anfangen, seinen Körper zu konditionieren, damit man kein Jetlag bekommt. Bei Flügen gegen die Zeit soll das unmöglich sein. Es muss einen Weg geben! Ich mache einfach die Nacht vor dem Flug durch. Dann bin ich so müde, dass ich viel mehr schlafe als sonst. Mein Bio-Rhythmus ist komplett aus der Bahn und vielleicht entgehe ich so dem Jetlag… soweit der Plan.
1. Tag: Der Flughafentransfer liefert mich pünktlich am Terminal 1 ab. Unsere kleine Gruppe hat sich vor dem check in von Singapore Airlines versammelt und so lernen wir uns schon in Deutschland kennen. Ich bin jetzt seit fast 30 Stunden wach und kann den Start des Flugzeugs kaum erwarten. Um 12:15 Uhr hebt die Maschine in Richtung Singapur ab. Ich habe 11.113 km vor mir und 12 Stunden und 22 Minuten Zeit zum Schlafen, bekomme 2 warme Mahlzeiten und jederzeit Getränke. Im Küchenbereich gibt es Snack-Boxen (selfservice). Ein Bonbon von Singapore Airlines: In allen Buchungsklassen gibt es einen Singapore Sling gratis.
2. Tag: Ausgeschlafen und pünktlich um 7 Uhr bin ich im Terminal in Singapur. Nun habe ich 45 Minuten Zeit, um zum nächsten Gate zu kommen, denn die Reise soll ja nicht in Singapur enden. Oder doch? Mein Koffer wurde nicht durchgecheckt und sollte sich am nächsten Gate befinden. Dort ist er aber nicht und ohne ihn kann/darf/sollte ich nicht fliegen. So winke ich der Gruppe und der Maschine nach Yogyakarta zum Abschied hinterher. Jetzt brauche ich erstmal Ruhe und einen Kaffee, um klar denken zu können. – Mit den Jahren habe ich mich daran gewöhnt, dass mir oft derartige Sachen passieren. Ich habe aber auch gelernt, dass wenn mir das Universum Steine in den Weg legt, ich sie bunt anmalen kann. Ich habe wieder viele Menschen kennengelernt und viel gelacht. – Zurück zur Realität: Mir geistern tausend Ideen durch den Kopf. Der Direktflug geht nur einmal am Tag. Wenn ich die nächste Maschine nehme, hätte ich einen Tag Zeit für Singapur. Ich überlege, was ich hier alles machen kann, und bin wieder schnell euphorisch. Für die Singapore Arrival Card wähle ich mich mit meinem Smartphone ins Flughafen WLAN ein und zack zack fertig und jetzt meinen Koffer suchen. Der ist sehr schnell gefunden und nun geht es aus dem Transit zur Einreise nach Singapur. Ich habe noch schnell die Flugverbindung nach Yogyakarta überflogen und gesehen, dass demnächst ein Flug nach Jakarta und von dort aus weiter nach Yogyakarta geht. Okay den nehme ich… Eine Sekunde später fällt mir ein, dass ich etwas im Koffer habe, für das ich bei der Einreise Zoll bezahlen muss. Uiii… was nun? Ich gehe zum Mitarbeiter und erkläre ihm einfach die Situation. Er fragt mich: Fliegst Du gleich weiter? Ich: Ja. In einer Stunde geht die Maschine. Er lächelt mich an, öffnet die Tür und sagt: Guten Flug. Problem gelöst! Tickets nach Jakarta und Yogyakarta geholt, durch die Sicherheitskontrolle und ab ins Flugzeug. Auf jeder Strecke á 1 Stunde bekomme ich jeweils eine warme Mahlzeit und Getränke so viel ich will. So lerne ich gratis den Flughafen in Jakarta kennen. Mit zwei Stunden Verspätung komme ich nun mit meinem Koffer in Yogyakarta auf der Insel Java an. Die Gruppe hat inzwischen die Stadtrundfahrt gemacht.
Java ist eine der vier großen Sundainseln und hauptsächlich muslimisch geprägt. Die meisten praktizieren jedoch die traditionelle javanische Glaubensvorstellung, einer Verschmelzung mit Buddhismus und Hinduismus sowie animistischen Einflüssen. Yogyakarta ist eine bedeutende Stadt und bekannt für ihre Universitäten und ihr Kunsthandwerk und dem javanischen Brauchtum. Sehenswert sind Kraton (Sultanspalast), die Ruinen des Taman Sari (Wasserpalast) sowie die Altstadt mit ihrem traditionellen Markt und zahlreichen Batikwerkstätten und Silbermanufakturen. Nach dem Mittagessen geht es zum Prambanan, einer gigantischen, hinduistischen Tempelanlage – Indonesiens größte und eine der größten weltweit. Der über 1.100 Jahre alte Komplex wurde zu Ehren von Shiva, Brahma und Vishnu erreichtet und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Für heute habe ich viel erlebt und ich freue mich auf das Hotel Plataran Heritage Borobudur, auf eine Dusche, ein Essen und mein Bett.
3. Tag: Mein Selbstversuch hat funktioniert, ich habe kein Jetlag. Meine Vorfreude auf den Tag ist sehr groß. Also schnell frühstücken und dann geht es los zum Borobudur. Er ist der größte buddhistische Tempel und ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe. Die fast 1.300 Jahre alte Anlage wurde im Jahr 1006 nach Ausbruch eines Vulkan mit Asche bedeckt. Mit zunehmender Überwucherung der Vegetation geriet der Tempel bald in Vergessenheit. Im 19. Jh. wurde er von Europäer entdeckt und freigelegt. Heute wird der Tempel häufig als achtes Weltwunder genannt. Danach gibt es eine Überraschung: Eine VW-Safari. Ich fahre mit einem Cabrio und dem Wind im offenen Haar vorbei an den vielen Reisfeldern und mache in einer Batik-Werkstatt halt. Hier kann ich mein künstlerisches Geschick unter Beweis stellen. Kleiner Tipp: Wenn Ihr Hemden, Blusen oder Sarongs im Batik-Stil seht und sie Euch gefallen, greift zu. Sie sind für unsere Verhältnisse recht preiswert. Nächste Station ist eine Töpferwerkstatt. Nein wir spielen hier nicht Molly und Sam, aber es wird wieder sehr lustig und wir sind überrascht, für was für Kunstwerke wir fähig sind. Auf Java gibt es zahlreiche Zuckerfabriken, von denen einige über 100 Jahre alt sind. Eine besuche ich und bin erstaunt, dass der Zucker noch immer über offenem Feuer gekocht wird. Da ich in Äquatornähe bin, geht die Sonne jeden Tag um 18 Uhr unter, ich checke ein im Hotel Melia Purosani und freue mich wieder auf das landestypische Essen.
4. Tag: Nach dem Frühstück geht es zum Bahnhof. Ich fahre mit dem Sancaka-Zug von Yogyakarta nach Mojokerto. Der Zug ist modern und wird von vielen Touristen genutzt. Die Fahrt führt vorbei an zahlreichen Reisfeldern, Dörfern und faszinierenden Vulkanlandschaften – die Landschaftsbilder wechseln stetig. In Mojokerto angekommen, besuche ich Candi Gunung Gangsir, ein Hindu-Tempel aus dem 11. Jh. Dann tausche ich den Reisebus gegen einen Kleinbus. Es geht in den Bromo-Seremu-Nationalpark. Während der mehrstündigen Fahrt durchqueren wir verschiedene Vegetationszonen. Wir starten bei Reisfeldern in der tropischen Zone und kommen oben bei Kohlköpfen, Zwiebeln und Kartoffeln an. Der Nationalpark besitzt eine vielfältige Flora und Fauna darunter rund 150 seltene Tierarten sowie über 200 endemische Orchideen. Die Lava View Lodge befindet sich am Rand des großen Kraters mit Blick in die Tengger Caldera. Dies und den Blick zum Bromo kann ich nicht lange genießen, da es schon wieder dunkel wird.
5. Tag: Diese Nacht war sehr kurz… und kalt: Gestern Mittag war ich bei tropischen Temperaturen unterwegs, jetzt hole ich Daunenjacke, Mütze, Schal und Handschuhe aus dem Koffer und um 2 Uhr steige ich in einen Jepp, der mich zum Aussichtspunkt mit Blick auf den Bromo bringt, den ich bei Sonnenaufgang sehen will. Dort angelangt, komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus: Da es keine Lichtverschmutzung gibt, sehe ich so viele Sterne am Himmel wie noch nie in meinem Leben… und die Hand vor Augen nicht. Es ist kalt aber langsam zeichnet sich ganz zaghaft ein Lichtband am Horizont ab, das von Sekunde zu Sekunde an Farbe gewinnt. Jetzt liegt er in der Dämmerung direkt vor mir und präsentiert sich rauchend von seiner fotogensten Seite: der Bromo. Heute ist Christi Himmelfahrt und man staune… auch in Indonesien ein christlicher Feiertag. Die Javaner nutzen Brückentage gerne für einen Ausflug zum Bromo. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie viele Menschen hier waren und wie lange es gedauert hat, bis sich der Stau an geparkten Fahrzeugen aufgelöst hat. Es dauert mir alles zu lange und so laufe ich an hunderten Jeep vorbei einfach die Straße runter, mein Jeep macht bestimmt hupend auf sich aufmerksam. Und er tat es. Da ich schon lange nicht mehr geflogen bin, hole ich es heute gleich nach: Auf nach Denpasar, auf nach Bali! Nach 40 Minuten lande ich – leider in der Dunkelheit. Transfer zum Hotel Dinara Ubud.
6. Tag: Ubud, im Hochland von Bali gelegen, ist ein bekannter Ort für traditionelles Kunsthandwerk und Tourismus. Anders als auf Java ist auf Bali der Hinduismus dominierend. Die Balinesen sind tiefreligiös, viel offener und freundlicher. Nach dem Frühstück geht es nach Bedugul im Hochland. Neben der traumhaften Berglandschaft gibt es den größten botanischen Garten Indonesiens zu bewundern. Der Markt Candi Kuning mit den vielen Farben der bunten Früchte bietet zahlreiche Fotomotive. Danach geht es zum hohen Wassertempel Pura Ulun Danu Bratan am Ufer des Bratan-Sees, ein Kratersee, dessen Wasser als heilig gilt und zur Bewässerung Balis genutzt wird. Der Tempel stammt aus den 17. Jh. und wird überwiegend für Opfergaben genutzt. Neben den drei hinduistischen Pagodentempeln gehört auch ein buddhistischer Stupa zum Komplex. Bei der Fahrt nach Lovina gibt es einen kurzen Halt im Regenwald mit Besuch der Zwillingswasserfällen und einem natürlichen Infinitypool. Von der Übernachtung im Hotel Lovina weiß ich nicht mehr viel: Ich war im Pool tauchen, dann knackte es am Kopf und Halswirbel gleichzeitig. Das Wasser färbte sich rot und als ich auftauchte, lief mir viel Blut am Kopf runter, ich hatte höllische Kopfschmerzen und habe der Notaufnahme im Krankenhaus einen Besuch abgestattet. Danach habe ich komatös geschlafen.
7. bis 9. Tag: Auf zum Brahma Vihara Buddha, dem größten Buddhistischen Tempel Balis, einer spirituellen Oase der Stille und des Friedens – eine Wohltat für den pulsierenden Schmerz zwischen meinen Ohren. Nach vielen Gebeten geht die Fahrt weiter nach Tenganan, einem traditionellen Dorf der Bali Aga, den Ureinwohnern der Insel. Dieses und wenige andere Dörfer konnten ihre vorhinduistischen Traditionen und Gesetze bis heute bewahren. Nächste Station ist Sanur. Der Ort gehört zu den schönsten Reiseorten und die vorgelagerten Korallenbänke schützen den Küstenabschnitt vor der sonst starken Brandung.
*Das Hotel Hyatt Regency Bali ist mein Standort für die nächsten Tage. Das Traditionshotel erstrahlt in neuem Glanz und bietet mit großer Poollandschaft ideale Voraussetzungen für einen Urlaub mit viel Erholung und Ruhe. Ein weiteres Highlight ist die Weitläufigkeit inmitten eines wunderschönen tropischen Gartens.*
Ein halbtägiger Ausflug führt zum Fledermaustempel Goa Lawah. Er gehört zu den bedeutendsten Tempeln Balis und war schon im 11. Jh. eine heilige animistische Kultstätte. Die kunstvollen Schnitzereien und Verzierungen sind typisch für die balinesische Tempelarchitektur. Besonders bemerkenswert sind die eindrucksvoll aufragenden bis zu 10-stöckigen Pagoden. Die Hauptattraktion ist die heilige Höhle, die von Tausenden von Fledermäusen bewohnt wird, und von niemanden betreten werden darf. Laut der Legende soll sie eine Verbindung zur Unterwelt haben und hier sollen die beiden heiligen Riesenschlangen Naga Basuki und Antaboga leben.
10. Tag: Der Wecker reißt mich früh aus dem Schlaf. Um 04:30 Uhr werde ich vom Hotel abgeholt und zum Flughafen gebracht. Ich fliege mit Singapore Airlines nach Singapur. Nur 55 Minuten später startet mein Flug mit mir und meinem Gepäck nach Frankfurt.

Die Inseln Java und Bali – ob in Kombination oder einzeln – eignen sich sehr gut für Reisende, die Land & Leute bei einer Rundreise kennenlernen möchten mit anschließendem Badeaufenthalt. Die Besucher Javas und Balis stammen vorrangig aus Deutschland, Frankreich sowie auf Grund der geografischen Nähe aus Australien und Neuseeland. Gäste, die Java besuchen möchten, sollten beachten, dass es hier wenig Möglichkeiten eines Badeurlaubs gibt und die Insel weniger touristisch erschlossen ist wie beispielsweise Bali.
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Mike Schwarz
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