Tempel im Wüstensand
Nilkreuzfahrt
*Norddeutsche müssen einen besonderen Bezug zum Sand haben. Als Kinder saßen wir stundenlang im Buddelkasten oder waren an der Ostsee und haben riesige Kleckerburgen gebaut. Wir fanden viele Hühnergötter, manchmal Bernstein sonst nichts, dafür aber ein bekannter Norddeutscher: Heinrich Schliemann. Buddeln muss uns offenbar im Blut liegen. Jahre später war ich das erste Mal auf der Museumsinsel in Berlin. Da stand sie auf einmal vor mir: Die Büste der Nofretete. Ich war ihrer Anmut und ihrer Schönheit so erlegen, dass viele Besuche folgten. Schau Ihr nicht zu lange ins Auge, sie hypnotisiert Dich! Ein paar Jahre folgten und endlich packe ich – wie in Trance – meinen Koffer und folge ihrem Ruf. Also auf ins alte Ägypten zu Nofretete, ihrem Echnaton, Rames, Tut, Cleopatra, Hatschepsut…

1. bis 6. Tag: Mit SunExpress fliege ich von Frankfurt nach Hurghada. Der Flug ist kurzweilig. Nach der Landung kaufe ich mir ein Visum (unkompliziert), ein kurzer Transfer bringt mich ins 22 km entfernte El Gouna, meiner Station für die nächsten Tage.
Der Grundstein für die „Touristenstadt“ wurde 1989 gelegt. Die künstliche angelegte, autarke Stadt befindet sich inmitten der Wüste direkt am Roten Meer. Mit ihren Lagunen und Kanälen erinnert sie ein wenig an Venedig. Die Stadt ist ca. 2 km breit und die fast 5 km Länge erstrecken sich entlang an der feinsandigen Küste. Die Anlage verfügt über 19 Hotels in unterschiedlichen Kategorien, kurze Wege führen in die fast 100 Restaurant aller couleur, Cafés und Shops. Für kurzweilige Abende sorgen die Bars, Musik und Tanz in Strandnähe, die Discos sowie ein Kino oder das Casino. El Gouna zählt neben Marsa Alam und Sharm El Sheikh zu den attraktivsten Ferienregionen Ägyptens und ist nicht nur bei Wassersportlern sehr beliebt.
Die ersten Tage verbringe ich im Sultan Bey. Das Hotel wirkt mit seinen 115 Zimmer in drei Gebäuden überschaubar groß, entspricht der 4-Sterne-Kategorie und ist im nubisch modernen Stil errichtet. Gäste, die Häuser mit Charme und Charakter schätzen und hier sicher gut aufgehoben. Das Sultan Bey gehört mit zu den ersten eröffneten Hotels und besitzt dadurch eine ausgezeichnete Lage in der ersten Reihe direkt am Lagunen-Strand. Per Boots-Shuttle gelangt man zum Zeytouna-Beach mit seinem langen Steg ins Rote Meer. Marian Beach, Mangroovy Beach oder Buzzha Beach lohnen ebenfalls einen Besuch.
Die Häuser der Casa Cook Hotels und der Cook’s Club haben mein Interesse geweckt. Die Hotels setzen neue Maßstäbe in puncto Design und wurden für die neue Generation von Reisenden gebaut. Das Konzept des Minimalismus aus Naturstoffen gepaart mit abstrakter Eleganz hat mich überzeugt. Und wie der Zufall es will, gibt es beide Häuser (Aduld only, ab 16 Jahre) in El Gouna. Das stylische Casa Club befindet sich direkt am Strand. Der stilvolle Cook’s Club in traditioneller Dorf-Architektur ist für seine besondere Lifestyle-Atmosphäre bekannt und nicht nur die DJ-Beats am Pool verheißen viel Urlaubsspaß.
Last but not Least – das Sheraton Miramar. Sie können alle Annehmlichkeiten nutzen, die Ihnen 5-Sterne bieten: Das familienfreundliche Resort verfügt über 339 Zimmer, Boutique, Minimarkt, Souvenirshop, Parfümerie, Juwelier, Friseur, 2 à-la-carte-Restaurants, Buffetrestaurant, Café, hoteleigene Strandbar, Lobbybar, Poolbar, der Sandstrand gehört zur Anlage. Für das Wohl der Kleinen ist auch gedacht: Mini-/Kinderclub (5 - 12 Jahre), Spielplatz (außen), Kinderdisco, zwei Kinderpools (außen). Vielleicht werden hier auch Ihre Urlaubsträume wahr!
7. Tag: Ich verlasse El Gouna und widme ich endlich der zweiten Etappe meiner Reise: die Nilkreuzfahrt. Der Transfer durch die Wüste nach Luxor dauert fast 5 Stunden und – gefühlt – durchquere ich die ganze Sahara… In Luxor angekommen, besuche ich zuerst den Tempel von Amun-Re, er gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Als großer Alt-Ägypten-Fan kenne ich den Tempel von Karnak. Davor zu stehen, die Geschichte hautnah zu fühlen und mit eigenen Augen zu sehen, ist sehr überwältigend. Die Sphinx-Allee führt mich dann weiter zum Luxor-Tempel. Über die Reise habe ich vorher mit Oma gesprochen. Sie war (natürlich) schon vor vielen Jahren hier und schwärmte noch immer vom Hilton. Dank Omas Ratschlag verbringe ich die Nacht auch dort. Das Hotel liegt in Top-Top-Lage! Direkt am Nilufer, schaut man auf das gegenüberliegende Nil-Ufer zum Tal der Könige. Und – Oma hatte Recht! In der Nacht, wenn Re in der Nachtbarke das Totenreich durchquert, wird der Tempel der Hatschepsut eindrucksvoll illuminiert. Dieser Anblick bleibt auch bei mir unvergessen.
8. Tag: Am Nachmittag beziehe ich mein schwimmendes Hotel. In Luxor ankern die Schiffe etwas anders: So „parken“ sie nicht hintereinander, sondern nebeneinander; mitunter vier bis fünf Schiffe. Ich betrete das erste Schiff und denke mir: Oh, okay. Mit jedem „durchlaufenen“ Schiff steigt aber das Niveau. Wie ich später von anderen Kreuzfahrern erfahren habe, war es gut, die gehobene Kategorie zu buchen. Der Preisunterschied ist zwar etwas höher, in der Realität unterscheiden sich die Schiffe jedoch gravierend. Hätte ich nur… so andere Kreuzfahrer, die uns auf unserem Schiff besuchten. Unser Schiff ist top, meine atemberaubende Expedition auf dem Nil wird mich bis zum Staudamm führen und zurück nach Luxor.
9. Tag: Ich bin so aufgeregt, dass ich nicht schlafen kann. So liege ich im Bett und durch die geöffneten, bodentiefen Fenster genieße die einzigartige Atmosphäre. Die Sonne geht auf und das Leben erwacht langsam. Der Nil hat eine geringe Fließgeschwindigkeit, man kann auf der Wasseroberfläche fast sein Spiegelbild erkennen. Aus der Ferne unterbricht hin und wieder der Ruf eines Esels die Stille, dann höre ich einen Muezzin, der vom Minarett aus zum Gebet aufruft. Man sagt, der Adhan sei in Ägypten von unvergleichbarer Schönheit. Mein Frühstück wird passend leise von der Oper Aida musikalisch unterlegt. Nun fahre ich aber zum gegenüberliegenden Ufer nach Theben. Unter den Königsgräbern befindet sich hier das weltweit berühmteste des Kind-Pharaos. Beindruckend ist der monumentale Tempel der Hatschepsut und die gewaltigen Memnonkolosse aus dem 14. Jh. v. Chr. Am Nachmittag legen wir ab in Richtung Esna.
10. Tag: Die Fahrt auf dem Nil ist sehr entspannend. Vom Schiff aus kann man das Treiben an Land beobachten. Wir fahren an den üppig grünen Oasen und Palmenhainen vorbei. Da der „Grüngürtel“ nicht breit ist, ist die Wüste allgegenwärtig. Wir durchqueren die Schleuse und haben etwas Zeit, um uns den Chnum-Tempel anzusehen. Nächste Station ist der Horus-Tempel in Edfu, der ebenfalls während der Ptolemäischen Dynastie erbaut wurde. Nach 180 Jahren Bauzeit wurde die Anlage 57 v. Chr. vollendet. Die Anlage war bis zu den Kapitellen mit Sand bedeckt und erst vollständig im 19. Jh. freigelegt – daher der sehr gute Zustand. Zurück an Bord genieße ich die idyllische Fahrt und erreiche abends Assuan unterhalb des ersten Katarakts.
11. Tag: Assuan, einst Grenze zwischen Oberägypten und Nubien, war bekannt für seinen Granit und Rosengranit. Pharaonen nutzen diese Steine gerne für Statuen, Obelisken, Sarkophage und Verkleidungen für ihre Grabkammern in den Pyramiden. Pharao Chephren verkleidete sogar die unteren Reihen seiner Pyramide (Rote Pyramide in Dahschur, Memphis) damit. Die Reste der Steinbrüche gehören heute zum Weltkulturerbe der UNESCO. Am Vormittag unternehme ich einen Ausflug zum fast 4 km langen Staudamm, hinter dem sich der Nassersee erstreckt. Er zählt zu einem der größten Stauseen der Welt. Vor der Flutung wurden zahlreiche Monumente und Tempel zur Umsiedlung abgetragen und – sogar in den USA, Spanien, Deutschland und Italien – wieder aufgebaut. So auch das Haus des Anfangs, der Isis-Tempel auf der Insel Philae, meiner nächsten Station. Bei einem Besuch des antiken Steinbruchs sehe ich einen unvollendeten Obelisken, den Hatschepsut für den Tempel in Karnak in Auftrag gab. Risse im Gestein beendeten seine Karriere als größter Obelisk des Altertums, bevor sie begann. Eine Fahrt mit einer Segelfeluke (bei Windstille Motorboot) rundet den Nachmittag ab.
12. Tag: Heute geht es nach Abu Simbel zu den weltbekannten Felsentempel von Ramses II. Er gehört bis heute zu einem der am längsten amtierenden Staatsoberhäuptern der Welt und zählt neben Echnaton und seiner Gattin Nofretete zu den wichtigsten Pharaonen des alten Ägyptens. Am Eingang des Großen Tempel sitzt Ramses II. links und rechts im Doppelpack als kolossale Sitzfigur mit 21 m Höhe. Der Kleine Tempel ist nicht minder beeindruckend, er zeigt am Eingang Ramses II. nebst Gattin als über 10 m hohe Stehfiguren.
13. Tag: Heute geht es zum Doppeltempel von Kom Ombo. Hier befinden sich keine zwei Tempel, sondern einer, in dem zwei Gottheiten (Horus und Krokodil-Gott) gehuldigt wurden. Die vorbeiziehenden schönen Nillandschaften mit Dörfern, Gärten und Inseln genieße ich von Bord des Schiffes.
14. Tag: Wir erreichen Luxor. Ich genieße den Tag an Bord des Schiffes und brauche etwas Zeit für mich, um das Erlebte zu verarbeiten. Leider heißt es aber auch Abschied nehmen, denn meine Reise nähert sich langsam dem Ende.
15. Tag: Ich verlasse das Schiff, ein Transfer bringt mich zum Flughafen. Von Luxor trete ich den Heimflug an.
Über mich
Mike Schwarz
07225-2036
Email schreiben
Jetzt Beratungstermin buchen
DERTOUR-Reisebüro.de