Vom Atlantik ins Mittelmeer mit Mein Schiff Herz
…this old heart of mine…
*Wenn ein Herz auf seine letzte Reise geht... Nach fast 22 Jahren startet die Mein Schiff Herz am 6. April zu ihrer Abschiedsfahrt. Über diese Reise sage ich später im Scherz: „Uups ich glaube, ich habe die Mein Schiff Herz kaputt gemacht. Sie hat meinen Abschied nicht verkraftet. Nachdem ich von Bord ging, hörte ihr Herz auf zu schlagen.“ Auf den Kanaren beginnend, geht die Fahrt zunächst nach Marokko und Portugal. Durch die Straße von Gibraltar führt die Route weiter nach Spanien bis zu den Balearen, wo die Reise nach 11 Tagen am 16. April endet.
Die Mein Schiff Herz wurde 1997 in Papenburg fertiggestellt und ist das dritte und letzte Schiff der Century Klasse. Mit etwas über 260 m Länge und einer Kapazität für 1.912 Passagieren ist sie – aus heutiger Sicht – eher klein. Nach der Übernahme durch TUI Cruises und einem Umbau stach das Schiff am 14. Mai 2011 unter dem Namen Mein Schiff 2 wieder in See. Seit Dezember 2018 ist sie das Herzstück der Flotte und kreuzt als Mein Schiff Herz durch die Ozeane.

Warum beginnt mein erster Urlaubstag immer mit Stress? Dieses Mal starte ich bei Tag 0: Feierabend, Koffer packen, Fellnasen versorgen – und immer wieder die Frage: Habe ich an alles gedacht? Entspannung stellt sich nicht einmal ansatzweise ein. Die Fahrt nach Frankfurt wird fast zum Flug, nächste Ausfahrt F-Flughafen… Vollbremsung und wenig später bin ich im Hotel. Letzter Check: Pass, Kreditkarte… okay. Was ich jetzt vergessen habe, kann ich vergessen.
1. Tag: Der Wecker klingelt in der Nacht und nicht wirklich entspannt wache ich auf. Aber das ist es: das breite Grinsen… die Vorfreude… mein Urlaubsgefühl. Check-in am Flughafen, Sicherheitskontrolle und dann startet auch schon der Flug nach Teneriffa, die größte der Kanarischen Inseln. Ich lande im Süden, mein Herz ankert jedoch im Norden. Der Transfer entpuppt sich zu einer schönen Inselrundfahrt. Oft wird der Weg zum Ziel. Teneriffa überrascht mit vielfältigen Landschaftsformen, üppig grüner Flora und Stein-, Sand- und Geröllwüste. Im Hafen angekommen, geht es zur Einschiffung. Und dann passiert es wieder: Ich betrete das Schiff, mein Herz schlägt vor Aufregung immer schneller und mich überkommt wieder das heimelige Gefühl zu Hause und willkommen zu sein. Mein BBC ist UnverzichtBAR und auch der Blick auf die umliegende Bergwelt ist von der ÜberschauBAR grandios. Nach der obligatorischen Seenotrettungsübung genehmige ich mir eine „Männerauszeit“ im SPA und dann dauert es auch nicht mehr lange bis Unheiligs Hymne das Ablegen verkündet. Ich sage nur Gänsehaut.
2. Tag: Guten Morgen in Las Palmas! Wir legen um 8 Uhr an. Dank der Nähe zum Äquator ist es angenehm warm. So nehme ich mein Frühstück aus dem Anckelmannsplatz mit, gehe raus zur Außenalster und genieße mein open air-Frühstückam Heck des Schiffes. Nun aber genug der Idylle, runter vom Schiff und auf nach Las Palma! Die Altstadt ist ein wunderschöner, bunter Mix von Kolonialarchitektur in kleinen, mitunter sehr engen Gassen. Die Krönung ist eine Fahrt zur Caldera des Bandamas im gleichnamigen Naturpark. Der Krater hat einen Durchmesser von 1 km und verdankt sein heutiges Aussehen kleineren Eruptionen vor 5.000 Jahren, bei denen ein Großteil der Seitenwände einstürzten. Zurück an Bord genieße ich den Rest des Tages.
3. Tag: Guten Morgen auf hoher See! Wir haben die Kanaren verlassen und fahren dem Festland entgegen. Ein Seetag ist für Kreuzfahrt-Neulinge die perfekte Möglichkeit, dass Schiff intensiver kennenzulernen. Schau Dich um: Nimm am Bordprogramm teil, besuche den SPA-Bereich, die Bars und die Restaurants. Der Neue Wall ist geöffnet und man kann shoppen. Vielleicht hast Du eine Glückssträhne im Casino? Am Abend gibt Patrizia Maresco ihr Bestes im Theater. Sie hat punktgenau meinen Nerv getroffen, ich habe selten so ausgelassen gelacht.
4. Tag: Wir erreichen Agadir in Marokko. Bei dem verheerenden Erdbeben im Jahr 1961 verloren ein Drittel der Bewohner ihr Leben und die Stadt wurde fast vollständig zerstört. So besitzt die Stadt heute ein sehr modernes, zeitgenössisches eher internationales Antlitz. Der Strand ist legendär und wunderschön feinsandig, sehr breit und kilometerlang. Ein Tipp: Probiere unbedingt einen Minz-Tee.
5. Tag: Heute genieße ich wieder ein Tag auf hoher See und kann die Seele baumeln lassen. Das ganztägige Bordprogramm lässt kaum einen Wunsch offen. Du hast die Wahl: SPA, Yoga, Kaviar-Frühstück, Aqua-Gymnastik, Tanz-/Malkurse, Foto-Shooting, Workshops oder Live-Musik. Der Neue Wall, die Einkaufspassagen, sind ganztägig geöffnet.
6. Tag: Bem-vindo a Lisboa – Herzlich Willkommen in Lissabon! Portugals Hauptstadt liegt malerisch an der Tejo-Mündung. Die pittoreske Altstadt ist in zweierlei Hinsicht atem(be-)raubend: Mitunter sehr steile Straßen und ein Wirrwarr von kleinen, schmalen Gassen und wartet nur darauf, entdeckt zu werden. Einen wunderschönen Blick über die Stadt erhältst Du vom verborgenen Turm des Odysseus. Am Abend gibt es auf dem Schiff eine Pool-Party.
7. Tag: Cádiz – ein in Stein gewordener andalusischer Traum an der Atlantikküste. Die älteste Hafenstadt Europas wird ihrer Form wegen auch gerne „Silbertässchen" genannt. Bei einer Besichtigung lerne ich den sehr interessanten Ort kennen. Ein besonderer Höhepunkt: Auf dem Turm Torre Tavira sieht man durch eine Camera Obscura haarscharf selbst in die kleinsten Winkel der Stadt und unternimmt den einen oder anderen kleinen Streich mit Passanten auf den Straßen. Der Besuch ist sehr empfehlenswert. Abends lädt Patrizia Moresco wieder in das Theater ein – ich bin dabei.
8. Tag: Heute Nacht passieren wir die engste Stelle der Straße von Gibraltar. Meine innere Uhr weckt mich pünktlich und so gehe ich auf Deck 14. Ich bin erstaunt, dass ich nicht der einzige bin. Eine Handvoll Gäste kamen auch auf die Idee. Es ist zwar stockdunkel, aber anhand der Orts-Beleuchtung kann ich die Uferlinien sehr gut erkennen. Sehr beeindruckend. Gegen 8 Uhr legen wir dann in Gibraltar an. Die Stadt ist das einzige britische Überseegebiet auf Kontinentaleuropa. Flaniere durch den Ort, hier kannst Du zollfrei shoppen. Sehr sehenswert ist der Berberaffen-Felsen und der Botanische Garten. Allgegenwärtig sind die weltbekannten Säulen des Herakles: Eine in Europa, die andere auf der gegenüberliegenden Seite in Afrika. Sie galten im Altertum als das Ende der Welt.
9. Tag: Nachdem ich gestern sehr viel gelaufen bin, freue ich mich heute umso mehr auf den Seetag. Ich lasse es mir auf dem Sonnendeck gut gehen. Für die Abschiedsreise wurden einige bekannte Personen eingeladen, die mir auf dem Schiff schon das eine oder andere Mal über den Weg gelaufen sind… so auch Alexander Klaws, der abends ein Konzert mit seinen Lieblingsliedern gibt. An dieser Stelle nochmals vielen lieben Dank an die Mitarbeiter der UnverzichtBar für das internationale Geburtstagsständchen für mich um Mitternacht, den Champagner und die für mich verlängerte Öffnungszeit der Bar.
10. Tag: Hola Valencia, das wir morgens erreichen. Die Stadt der Künste und der Wissenschaften habe ich bereits im vergangenen Jahr während einer Kreuzfahrt kennengelernt. Dieses Jahr werde ich jedoch meine Eindrücke vertiefen. Zu Recht war Valencia 2022 die Welthauptstadt des Designs. Wer hat sie nicht schon gesehen, die Ciudad de las artes y las ciencias? Die sehr eleganten, futuristisch anmutenden Gebäude beherbergen ein Museum zeitgenössischer Kunst, das Ozeanografische Museum, ein Wissenschaftsmuseum u.v.m. Sehr schöne Motive bietet auch das trocken gelegte Flussbett der Turia, einem beliebten Park der Einheimischen. Bei einem Besuch der Altstadt solltest Du unbedingt in die Markthalle oder in die Kathedrale. Hier befindet sich der Kelch von Valencia. Heute Abend beginnt nun der letzte Abend der Mein Schiff Herz. Die Abschiedsparty ist sehr emotional. Die Taufpatin spricht und auch der Kapitän findet ergreifende Worte. Der Höhepunkt: Alle, die auf dem Schiff arbeiten, kommen mit ihren wehenden Landesfahnen auf die Bühne. Jedes Land wird genannt und bejubelt. Eine Parade, wie man ihn von den olympischen Spielen kennt. Es wird getanzt, gelacht und es fließen auch sehr viele Tränen. Es ist ein sehr würdiger Abschied, der mit lange in Erinnerung bleibt.
11. Tag: In aller Frühe verlasse ich das Schiff und fliege zurück nach Deutschland.

Mein Schiff Herz – ich wünsche Dir nach Deinem Umbau zur Marella Voyager immer eine Hand breit Wasser unterm Kiel und allseits gute Fahrt auf den Weltmeeren.

Fazit: Die Kreuzfahrt war wieder wunderschön und ließ kaum Wünsche offen. Die Route mit Kanaren, Marokko, Portugal, Spanien und Balearen ist sehr gelungen. Dieses Jahr hatte ich Glück, denn es war schon sehr warm. Die Mein Schiff Herz kann ich nun leider nicht mehr empfehlen.
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Mike Schwarz
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